Religion oder Ethik: Was soll aus dem Schulversuch Ethik werden, und was soll vermittelt werden?

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Der Schulversuch, Ethikunterricht für Schülerinnen und Schüler zu implementieren, die sich vom konfessionellen Religionsunterricht abgemeldet haben oder kein religiöses Bekenntnis aufweisen, dauert bereits 20 Jahre an. An 214 Schulen ist dieser Unterricht kaum mehr wegzudenken, und Erfahrungsberichte über Ethik als Unterrichtsfach liegen demnach zur Genüge vor. Was für und gegen einen Ethik- und Religionsunterricht spricht, haben User hier berichtet:

Selten sind sich politische Parteien so einig in Bildungsthemen wie bei der Frage nach der Notwendigkeit des Ethikunterrichts. Uneins sind sie allerdings bei der Art der Implementierung. So wäre Ethik als Pflichtgegenstand, als alternativer Pflichtgegenstand oder in einem anderen Fach integriert möglich. Im Bildungsministerium ist derzeit allerdings keine Änderung am Schulversuch geplant.

Wissen und Reflexion

"In der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen weltanschaulichen, kulturellen und religiösen Traditionen soll der Ethikunterricht einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung leisten", heißt es in einer Broschüre des Wiener Stadtschulrats zum Schulversuch Ethik. Reflexion, Kenntnis über andere Religionen, Förderung von Toleranz und Erlernen von diskursiven Fertigkeiten stehen dabei auf dem Lehrplan.

Was soll aus dem Schulversuch Ethik werden?

Soll der Ethikunterricht flächendeckend in Schulen implementiert werden? Ist die Frage Ethik- oder Religionsunterricht überhaupt zulässig, oder geht es gar nicht um ein Entweder-oder? Welche Lehrziele soll der Ethikunterricht verfolgen? Welche Erfahrungen haben Sie als Lehrperson, als Schülerin und Schüler und als Elternteil mit dem Fach Ethik gemacht? (haju, 22.3.2017)