Nach dem Amoklauf legten die Menschen in München im Gedenken an die Opfer Blumen nieder (Archivbild).

Foto: APA/dpa/Andreas Gebert

München – Das Motiv für den Münchner Amoklauf vom vergangenen Juli mit zehn Toten ist den Ermittlern zufolge Mobbing gewesen. Der Amokschütze David S. sei über Jahre hinweg von seinen Mitschülern gemobbt worden, erklärten die Ermittler am Freitag in ihrem Abschlussbericht.

Insbesondere habe er einen Hass auf Angehörige südosteuropäischer Bevölkerungsgruppen entwickelt – viele der Opfer stammten aus diesem Kreis. Bei dem Amoklauf am 22. Juli 2016 am Münchner Olympia-Einkaufszentrum hatte der 18 Jahre alte Schüler neun Menschen und sich selbst erschossen.

Die Ermittlungen ergaben, dass er als Einzeltäter handelte, ohne jeden Mitwisser. "David S. hat die Tat allein geplant und allein durchgeführt", sagte Oberstaatsanwalt Hans Kornprobst am Freitag in München zum Abschluss der Ermittlungen.

Eltern wurden massiv bedroht

Die Eltern des Schützen leben nicht mehr in München. Sie hätten nach der Tat massive Drohungen erhalten und seien in das Opferschutzprogramm des Bayerischen Landeskriminalamts aufgenommen worden, sagte LKA-Sprecher Ludwig Waldinger. "Sie werden immer noch betreut."

Die Waffe hatte der 18-Jährige im sogenannten Darknet besorgt. Gegen den mutmaßlichen Verkäufer der Waffe hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen fahrlässiger Tötung und Verstößen gegen das Waffengesetz erhoben. (APA, 17.3.2017)