Erst am Mittwoch waren in Tirol im Bereich des Jochgrubenkopfs durch eine Lawine vier Menschen ums Leben gekommen. Das Foto zeigt die Unglücksstelle.

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St. Anton am Arlberg – Bei einem Lawinenabgang in St. Anton am Arlberg (Bezirk Landeck) sind am Freitag zwei Menschen gestorben. Laut ersten Informationen der Polizei wurden zwei Wintersportler im freien Skiraum im Bereich des Hinteren Rendl von einer Lawine erfasst und verschüttet.

Die beiden waren Teil einer fünfköpfigen Gruppe. "Bei dem Lawinenabgang wurden zwei Mitglieder komplett- und eines teilverschüttet", sagte ein Polizist. Die beiden Toten befanden sich rund zweieinhalb Meter unter der Schneeoberfläche.

Die Variantenskifahrer waren im Bereich des "Hinteren Rendl" in den freien Skiraum eingefahren. Unterhalb eines Lawinendamms fuhren sie einzeln ab. Nach derzeitigem Erkenntnisstand löste sich ein Schneebrett als der letzte der Gruppe in den Hang einfuhr. Die Alarmierung war bei der Leitstelle kurz vor 12.30 Uhr eingegangen.

Der Teilverschüttete wurde von seinen Kameraden geborgen. Über den Verletzungsgrad war zunächst nichts bekannt, ebenso stand die Nationalität vorerst nicht fest. Die Erhebungen diesbezüglich waren im Gange. Neben der Alpinpolizei standen über 20 Mann der Bergrettung, drei Lawinensuchhunde und zwei Hubschrauber im Einsatz.

Gefahr als mäßig eingestuft

Die Experten des Lawinenwarndienstes hatten die Gefahr am Freitag oberhalb von etwa 2.200 Metern als mäßig eingestuft. Darunter war sie gering, stieg aber im Tagesverlauf auf Stufe 2 der fünfteiligen Skala an. Gewarnt wurde abermals vor Gefahrenstellen, die in sehr steilen, bisher wenig verspurten Schattenhängen oberhalb von rund 2.200 Metern zu finden waren.

Erst am Mittwoch waren ebenfalls in Tirol im Bereich des Jochgrubenkopfs vier Menschen bei einem Lawinenabgang umgekommen. Die Lawine dürfte rund 700 Meter lang gewesen sein, der Abriss war laut Exekutive rund zwei Meter hoch.

Weiteres Lawinenopfer tot

Ein niederländischer Snowboarder, der am Montag im Bereich des Gaislachkogels in Sölden (Bezirk Imst) von einer Lawine erfasst und verschüttet worden war, ist am Freitag an den Folgen des Unglücks verstorben. Nach Angaben der Polizei war der 35-Jährige nach 18 Minuten von den Einsatzkräften aus einer Tiefe von rund 1,6 Metern geborgen, an Ort und Stelle reanimiert und mit lebensgefährlichen Verletzungen in die Innsbrucker Klinik geflogen worden. Am Freitag hieß es, der Mann sei im Krankenhaus verstorben. (APA, 17.3.2017)