In Hütteldorf warten sie seit 95 Tagen auf drei Punkte.

APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – Rapid unternimmt am Samstag den nächsten Anlauf auf den ersten Sieg seit über drei Monaten. Im Heimspiel gegen den SV Mattersburg scheint ein Ende der Misserfolgsserie möglich zu sein, schließlich hat der Vorletzte in seinen zwölf Saison-Auswärtspartien dieser Fußball-Bundesliga-Saison gerade einmal zwei Punkte geholt und muss möglicherweise auch auf Stefan Maierhofer verzichten.

Der 34-Jährige laboriert an einem vor zwei Wochen erlittenen Jochbeinbruch – ob es für den Ex-Rapidler die medizinische Freigabe gibt und er mit Maske gegen die Hütteldorfer spielen kann, entscheidet sich erst Stunden vor Spielbeginn. Rapid-Coach Damir Canadi will dieser Personalie ohnehin nicht viel Beachtung schenken. "Wir spielen gegen Mattersburg, nicht gegen Stefan Maierhofer", sagte der Wiener.

Maierhofer, "ein Typ, der gerne redet"

Zu den Aussagen des 2,02-Meter-Stürmers, wonach es den Rapid-Profis möglicherweise an Mentalität mangle, nahm Canadi keine Stellung mehr, dafür äußerte sich Stefan Schwab: "Stefan ist ein Typ, der gerne redet. Er will Unruhe reinbringen und polarisieren wie immer, aber da stehen wir drüber", beteuerte der Mittelfeldspieler.

Rapids Konzentration gilt einzig und allein dem angepeilten Premierensieg in diesem Jahr. Seit sechs Runden sind die Hütteldorfer ohne vollen Erfolg, zuletzt ging man dreimal in Folge als Verlierer vom Platz. Unter Canadi steht die Pflichtspiel-Bilanz bei zwei Siegen, vier Unentschieden und sieben Niederlagen.

Dennoch bemerkte der Trainer zuletzt einen Aufwärtstrend, vor allem bei der jüngsten Schlappe gegen Sturm Graz. "Wir alle waren nicht glücklich mit dem Ergebnis vom letzten Sonntag, ziehen uns aber die positiven Dinge aus dem Spiel heraus und wollen jetzt an unsere gute Leistung anschließen", versprach Canadi.

Canadi und das achte Gebot

Das Schicksal, als stärkere Mannschaft nicht gewonnen zu haben, sei Rapid in seiner Amtszeit schon des öfteren widerfahren. "Leider habe ich die Mannschaft angelogen, weil ich gesagt habe, wenn wir eine gute Leistung bringen, gewinnen wir zu 95 Prozent. Das stimmt aber nicht", sagte Canadi und meinte: "Das Quäntchen Glück fehlt noch."

Das trifft auch auf die Personalsituation zu. Zwar steht Arnor Ingvi Traustason wieder zur Verfügung, allerdings ist Louis Schaub fraglich. Dem ÖFB-Teamspieler macht vor dem letzten Match vor der Länderspielpause, für das bis Donnerstagabend 19.000 Tickets abgesetzt wurden, ein Hexenschuss zu schaffen.

Mattersburg wittert Erfolgschancen

Bei Mattersburg wird noch um den Einsatz von Maierhofer gebangt. "Wenn nicht alles passen und der Arzt Bedenken haben sollte, wird er nicht spielen. Wir brauchen ihn noch für andere Partien", sagte Trainer Gerald Baumgartner. Auch bei einem Ausfall des Stürmers sei für den SVM in Wien einiges möglich. "Wir sind gut in Form und wollen unbedingt etwas mitnehmen. Dazu brauchen wir aber eine Top-Leistung."

Die Krise des Rekordmeisters wollte der Salzburger nicht überbewerten. "Rapid ist immer noch Rapid. Ein angeschlagener Gegner kann sehr gefährlich sein. Dass sie Probleme verschiedenster Art haben, bekommt man natürlich mit, aber wir richten unser Hauptaugenmerk auf uns", sagte Baumgartner. (APA, 17.3.2017)


Mögliche Aufstellungen:

SK Rapid Wien – SV Mattersburg (Wien, Allianz Stadion, Samstag/16.00 Uhr, SR Eisner). Bisherige Saisonergebnisse: 3:0 (h), 1:1 (a)

Rapid: Knoflach – Dibon, Sonnleitner, M. Hofmann – Pavelic, Auer, Schwab, Schrammel – Traustason, Kvilitaia, Schaub/Szanto

Ersatz: Strebinger – Schößwendter, Wöber, Kuen, Okungbowa, S. Hofmann

Es fehlen: Joelinton (gesperrt), Mocinic (Knieverletzung), Schobesberger (Knochenmarksödem), Murg (Innenbandzerrung im Knie), Novota, Jelic (beide im Aufbautraining)

Fraglich: Schaub (Hexenschuss)

Mattersburg: Kuster – Höller, Malic, Ortiz, Rath – Erhardt, Jano – Atanga, Perlak, Röcher – Maierhofer/Bürger

Ersatz: Böcskör – Farkas, Maksimenko, Mahrer, Seidl, Fran, Pink

Es fehlt: Novak (Knöchelverletzung)

Fraglich: Maierhofer (Jochbeinbruch)