Larry Kayode (li.) und Lucas Venuto sollen die Austria im Rennen halten.

APA/DANIEL KRUG

Salzburg/Wien – Im Schlager der 26. Runde kommt es am Sonntag (16.30 Uhr/live ORF eins) zum Duell der beiden Torfabriken der Fußball-Bundesliga: Der 50 Treffer schwere Leader Red Bull Salzburg empfängt die Wiener Austria, die bereits 49 Mal einnetzte. Mit einem Sieg könnten die Gäste das Titelrennen weiter offen halten. "Wir wollen auf jeden Fall mutig nach vorne spielen", versprach Austria-Trainer Thorsten Fink.

Gelingt der Austria in Wals-Siezenheim der Coup, würde der Rückstand auf die "Bullen" auf drei Punkte schmelzen. Salzburg sei zwar Favorit, betonte Austria-Kapitän Alexander Grünwald, "trotzdem glaube ich, dass wir auch drei Punkte machen können. Wir fahren hin, um etwas mitzunehmen." Ähnlich klang Fink: "Wir wollen den Bock umstoßen und Salzburg schlagen. Wir haben momentan eine gute Phase. Die Jungs haben es drauf, jetzt müssen sie es umsetzen."

Die Ausgangslage scheint für ein attraktives Spiel jedenfalls ideal. Denn abgesehen vom kleinen 1:1-Dämpfer gegen die Admira in der Vorwoche präsentierte sich Salzburg im Frühjahr von seiner meisterlichen Seite, holte davor acht Siege en suite. Und auch die Austria war zuletzt stark, feierte beim 3:0 gegen den WAC schon den dritten deutlichen Sieg 2017 nach dem 4:0 über Sturm und dem 3:0 gegen Ried. "Wir haben keinen negativen, sondern nur einen positiven Druck", meinte Grünwald.

Fink gegen Red Bull noch sieglos

Gegen die "Bullen" hatten es die Favoritner in den vergangenen zweieinhalb Jahren allerdings schwer, der letzte volle Erfolg gelang am 21. September 2014. Neun Bundesliga-Spiele in Folge sind die Salzburger im direkten Vergleich ungeschlagen, zuletzt feierten sie gegen die Austria in der Liga vier Siege in Folge. Ein Sieg gegen den Meister wäre für Fink jedenfalls ein Novum, in bisher sieben Partien (einschließlich Cup) waren für ihn bisher zwei Unentschieden das höchste der Gefühle. "Gegen Red Bull Salzburg hängt es natürlich auch immer davon ab, ob sie selbst zu hundert Prozent ihre Leistung abrufen. Dann ist es natürlich schwierig, sie zu schlagen. Wir müssen defensiv und offensiv hervorragend spielen. Ich denke, dass auch Konter-Situationen entscheidend sein werden. Beide Teams haben sehr schnelle Spieler", sagte Fink

Salzburg-Routinier Andreas Ulmer sieht kein Team in der Favoritenrolle. "Wir tun uns gegen die Austria nicht leichter (als gegen andere, Anm.), sondern wir haben zuletzt unsere Chancen ganz einfach eiskalt genutzt. Der Spielverlauf war immer günstig für uns", erklärte der 31-Jährige. "Ich erwarte eine sehr schwierige Partie. Die Austria ist vor allem im Umschaltspiel sehr gefährlich. Wir müssen schon ein sehr, sehr gutes Spiel machen, wenn wir drei Punkte holen wollen."

Salzburg vor Austrias Offensivspielern gewarnt

Trainer Oscar Garcia warnte vor dem dritten Match der Post-Soriano-Ära vor dem "schnellen Umschaltspiel" des Gegners und dessen Offensivpersonal. "Sie haben drei sehr gefährliche Spieler (Larry Kayode, Lucas Venuto, Felipe Pires, Anm.) im Angriff, sie sind sehr gut im Eins-gegen-Eins. Sie befinden sich derzeit in Topform und haben einen der besten Kader der Liga." Eines ist für den Spanier klar: "Sie werden Torchancen kreieren, wir dürfen so wenig wie möglich zulassen." Seine Truppe wiederum müsse sich in Sachen Effizienz steigern, in den jüngsten drei Spielen gab es nur drei Tore. Oscar: "Wir müssen wieder mehr Chancen kreieren."

Dass es die Austria mit einem Sieg wieder spannend machen könnte, weiß auch Oscar. "Die Spieler sind sich der Situation bewusst, aber es gibt nach wie vor drei Mitstreiter um die Meisterschaft", sagte der 43-Jährige. (APA, red, 17.3.2017)

Mögliche Aufstellungen:

Red Bull Salzburg – FK Austria Wien (Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 16.30 Uhr/live ORF eins, SR Schüttengruber). Bisherige Saisonergebnisse: 4:1 (h), 3:1 (a)

Salzburg: Walke – Lainer, Miranda, Wisdom, Ulmer – Lazaro/Schlager, Laimer, Samassekou, Berisha – Hwang, Minamino/Oberlin

Ersatz: Stankovic – Caleta-Car, Schwegler, Rzatkowski, C. Leitgeb, Radosevic, Wanderson

Es fehlen: Sörensen (Wade), Tetteh (nach Knie-OP)

Austria: Hadzikic – Larsen, Rotpuller, Filipovic, Salamon – Serbest, Holzhauser – Pires, Grünwald, Venuto – Kayode

Ersatz: Pentz – Mohammed, Borkovic, Gluhakovic, Prokop, Friesenbichler, Kvasina

Es fehlen: Almer (Kreuz- und Seitenbandriss, Meniskus), Tajouri (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich), Martschinko (Muskelblessur)