Neben dem Hotel Intercontinental soll ein Hochhaus entstehen. Der 66 Meter hohe Turm ist der Unesco zu hoch: Sie droht mit der Aberkennung des Weltkulturerbes.

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Wien – Im derzeit laufenden Flächenwidmungsverfahren für das Großprojekt Heumarkt sind im Wiener Rathaus rund 600 Stellungnahmen eingelangt. Das hat ein Sprecher von Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) am Montag berichtet. Es handle sich dabei um eine vergleichsweise große Zahl an Äußerungen, hieß es.

Die Stellungnahmen werden nun laufend bearbeitet. Wie hoch der Anteil der ablehnenden Beurteilungen ist, ist darum noch nicht bekannt. Bemerkungen bezüglich des Widmungsverfahrens konnten bis zum 16. März abgeschickt werden. Der nächste Schritt ist die Beschäftigung des zuständigen Gemeinderatsausschusses. Danach wird sich das Plenum mit dem Flächenwidmungs- und Bebauungsplan beschäftigen.

Möglicher Verlust des Weltkulturerbes

Einen konkreten Zeitplan dafür gibt es noch nicht, auch wenn die Projektbetreiber hoffen, dass dies noch vor dem Sommer erledigt wird. Parallel zu dem Verfahren läuft derzeit eine heftige Debatte um die drohende Aufnahme der City in die Rote Liste der bedrohten Kulturdenkmäler. Stein des Anstoßes ist der Bau eines Hochhauses neben dem Hotel Intercontinental. An dem Areal, das auch den Wiener Eislaufverein umfasst, soll ein Turm 66 Meter in die Höhe wachsen.

Die Unesco warnt vor dem Verlust des Weltkulturerbeprädikats, falls die Pläne wie angekündigt realisiert werden. Die verträgliche Bauhöhe wurde mit 43 Metern festgelegt. Sollte dieser Wert überschritten werden, könnte das Welterbekomitee im Juli in Krakau bereits eine Aufnahme auf die Rote Liste beschließen. (APA, 20.3.2017)