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Der olympische Gedanke rüttelt an der Traditionspflege im Golfsport.

AP/Jeff McIntosh

Tokio/Wien – Der Druck des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) auf den Schauplatz der Golfbewerbe der Olympischen Spiele 2020 in Tokio hat Wirkung gezeigt. Nach der Androhung der Verlegung an einen anderen Ort gewährt der private Kasumigaseki Country Club nun auch Frauen die Vollmitgliedschaft. IOC-Vizepräsident John Coates hat die Entscheidung begrüßt.

In einer außerordentlichen Versammlung am Montag entschied der Klub die Statutenänderung. Bisher hatten Frauen keine vollen Mitglieder werden dürfen, und am Sonntag durften sie gar nicht spielen. "Wie wir immer gesagt haben, die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein fundamentales Prinzip der olympischen Bewegung und ein wichtiger Teil der Olympischen Agenda 2020. Wir glauben, dass diese Entscheidung das auch reflektiert", meinte Coates.

Einer Austragung der Golf-Entscheidungen im Juli und August 2020 auf besagter Anlage steht nun nichts mehr im Wege. Auch in den USA und Großbritannien ist es erst in jüngerer Vergangenheit zur Gleichstellung der Frauen gekommen. So hat zum Beispiel der "Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews" in Schottland nach 260 Jahren des Ausschlusses der Frauen diese 2014 zugelassen. Der Traditionsklub gilt als "Home of Golf". Nur zwei Jahre davor wurde beim Augusta National, dem Zuhause des US Masters, die antiquierten Regeln geändert.

In Muirfield, wo bisher 16 Mal die British Open ausgetragen wurden, ist man den Olympia-Gastgebern in Japan 2020 nur wenig voraus: Erst vergangene Woche wurden Frauen als Mitglieder zugelassen. (APA, 21.3.2017)