FBI-Chef James Comey und NSA-Chef Mike Rogers sagten am Montag im Geheimdienstausschuss des US-Kongresses aus.

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Moskau/Washington/Kiew – Der Kreml hat die Nachforschungen in den USA über eine russische Einmischung in den Präsidentschaftswahlkampf als schädlich für die Beziehungen kritisiert. "Man kann wohl kaum sagen, dass das ein konstruktiver Beitrag zur Entwicklung des bilateralen Verhältnisses ist", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag. Die Anhörung im US-Parlament werde keinerlei Beweise zutage fördern. Es sei eine inneramerikanische Diskussion, die sich überdies im Kreis drehe, sagte Peskow nach Angaben der Agentur Interfax. Der Kreml werde sich daran nicht beteiligen.

Die US-Geheimdienste tragen derzeit im Kongress ihre Erkenntnisse darüber vor, wie Russland 2016 versucht haben soll, Einfluss auf die politische Stimmung in den USA zu nehmen. Unter anderem sollen Hacker Computer der Demokratischen Partei geknackt haben. Die Bundespolizei FBI ermittelt, welche Kontakte es zwischen dem Wahlkampfteam des damaligen republikanischen Kandidaten Donald Trump und russischen Vertretern gab.

Als erster Vertreter der neuen US-Regierung wird Außenminister Rex Tillerson Mitte April in Moskau erwartet. Peskow machte aber keine Angaben, ob Präsident Wladimir Putin Tillerson dann empfangen werde. Erst müsse der Besuch offiziell mitgeteilt werden.

Zahlungen aus der Ukraine

Der durch dubiose Zahlungen aus der Ukraine belastete frühere Wahlkampfmanager von Donald Trump, Paul Manafort, hat derweil nach Einschätzung eines ukrainischen Abgeordneten getarnte Gelder von dem früheren Staatschef Viktor Janukowitsch erhalten.

Der Parlamentarier Sergej Leschtschenko sagte am Dienstag, Manafort habe im Oktober 2009 über Umwege 750.000 Dollar (heute knapp 695.000 Euro) erhalten. Er präsentierte in Kiew die Ergebnisse einer Untersuchung zu den Verbindungen zwischen Manafort und dem prorussischen Ex-Staatschef Janukowitsch.

Dem Parlamentarier zufolge wanderte das Geld über das Konto einer Offshore-Gesellschaft namens Neocom Systems Limited in Kirgistan zu Manaforts Bank im US-Bundesstaat Virginia. Offiziell wurde die Zahlung als Lieferung von 501 Computern deklariert. Dieser Vertrag sei "nur geschlossen worden, um eine legale Basis zu schaffen", auf der Manafort an das Geld von Janukowitschs Partei herankomme, führte Leschtschenko aus. Demnach trug das dafür nötige Dokument Manaforts Unterschrift.

Trump hatte sich im August von seinem Wahlkampfmanager getrennt. Zuvor war dieser wegen der mutmaßlichen Zahlungen ins Zwielicht geraten. So berichtete die "New York Times" Einzelheiten darüber, dass Manafort jahrelang für den Kreml-Verbündeten Janukowitsch arbeitete und dafür möglicherweise Millionenbeträge kassierte.

Die ukrainische Anti-Korruptions-Behörde veröffentlichte Abrechnungsbögen, auf denen Manafort als Empfänger von insgesamt 12,7 Millionen Dollar zwischen 2007 und 2012 genannt wird. (APA, 21.3.2017)