
Lidl bleibt Lidl. Auch in Frastanz.
Wien – Nicht nur bei der Bewilligung von Betrieben kann es Brösel geben, sondern auch bei bewilligten Anlagen. So geschehen im Falle eines Lidl-Einkaufszentrums im Vorarlberger Frastanz. Obwohl seit 2004 legal im Betrieb, drückten sich die Sachverständigen und Beamten dort die Türklinke in die Hand. Um dann am Ende festzustellen, dass weiterhin alles paletti ist.
Grund der behördlichen Hyperaktivität: Die Gemeinde Frastanz beantragte einen Landesraumplan, mit dem die Widmung für Lidl in Einklang gebracht werden sollte. Dieser Schritt wurde – so ist aus dem Amt der Vorarlberger Landesregierung zu hören – anlässlich einer Gesetzesänderung 2006 von der Gemeinde offenbar vergessen und wurde nachgeholt. Die Sachlage war relativ simpel: Der Raumplan sieht die Möglichkeit eines Einkaufszentrums mit einer Fläche von bis zu 750 m² vor, Lidl hält die Vorgabe mit 749,91 knapp aber doch ein.
Rattenschwanz an Gutachten
Der Rattenschwanz an Gutachten für die Widmung des seit 13 Jahren genehmigten Geschäfts ist beachtlich. Inhaltlich wurden Expertisen der folgenden Bereiche von Sachverständigen eingeholt: Raumplanung, Wasserwirtschaft, Verkehrstechnik, Lufthygiene, Straßenbau, Medizin, Lärmtechnik, Naturschutz, Wirtschaftspolitik und Verkehrsplanung, Abfall. Zu den zehn Gutachten kam noch die Umwelterheblichkeitsprüfung hinzu.
Nachdem keinerlei Bedenken aufgetreten sind, konnte das Auflage- und Anhörungsverfahren in Angriff genommen werden. Die einschlägigen Unterlagen wurden in den Gemeinden Düns, Frastanz, Göfis, Nenzing, Röns, Satteins, Schlins und Schnifis zur allgemeinen Einsicht aufgelegt. Zudem wurden weitere Stakeholder wie Arbeiter-, Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer, die Bezirkshauptmannschaft Feldkirch, diverse Regionalplanungsgemeinschaften usw. einbezogen. Auch hier kam es laut Akt zu keinen erheblichen Einwänden. Womit nun amtlich ist: Lidl bleibt Lidl. Auch in Frastanz. (as, 22.3.2017)