Berlin – Trotz verschärfter Grenzkontrollen in Europa überqueren einem Medienbericht zufolge noch immer täglich dutzende Menschen illegal die deutsche Grenze. Die Bundespolizei habe in den ersten zwei Monaten dieses Jahres 8.758 unerlaubte Einreisen registriert und zur Anzeige gebracht, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland am Mittwoch unter Berufung auf Behördenangaben.

Insgesamt seien die Zahlen seit einem Jahr aber rückläufig. Im gleichen Zeitraum 2016 gelangten knapp 46.000 Menschen illegal ins Land. Im gesamten Jahr 2016 registrierte die Bundespolizei dem Bericht zufolge 167.500 illegale Einreisen. Demnach wurden nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei mit insgesamt 3.080 die meisten illegalen Grenzübertritte seit Jahresbeginn an der Grenze zu Österreich registriert. Mit 1.356 registrierten illegalen Grenzübertritten liege auch die Zahl an der schweizerischen Grenze auffallend hoch.

Über Flughäfen seien im Jänner und Februar 1.658 Menschen ohne Erlaubnis nach Deutschland gekommen. Die Zahl der tatsächlichen illegalen Einreisen dürfte noch höher liegen, heißt es in dem Bericht, denn nicht jeder Einreisende werde aufgegriffen.

Balkanroute nicht völlig geschlossen

Die größte Gruppe der illegal Eingereisten stellen laut Bundespolizei Afghanen (742), gefolgt von Syrern (658) und Nigerianern (529). Die Zahlen legten den Schluss nahe, dass die sogenannte Balkanroute für Menschen aus dem Nahen und Mittleren Osten nicht vollends geschlossen sei. Zudem lasse sich ihnen entnehmen, dass der Anteil der Migranten aus Afrika, die über die zentrale Mittelmeerroute nach Deutschland kommen, steige.

Neben der österreichischen und der schweizerischen würden auch an den übrigen Grenzen Migranten aufgegriffen: Seit Jahresbeginn waren es demnach an der französischen Grenze 643 Menschen, an der tschechischen 533, an der polnischen 357, an der dänischen 315 und an der niederländischen 314. (APA, red, 22.3.2017)