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Rauchwolke über der Stadt.

Foto: AP /Ministry of Emergency Situations

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In Balaklija, 90 Kilometer südöstlich der ukrainischen Millionenstadt Charkiw, hat eines der größten ukrainischen Munitionslager Feuer gefangen.

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In der Nacht auf Donnerstag hat in Balaklija, 90 Kilometer südöstlich der ukrainischen Millionenstadt Charkiw, eines der größten ukrainischen Munitionslager Feuer gefangen. Jüngsten Meldungen zufolge steht ein Drittel des Areals in Flammen, Teile der knapp 140.000 Tonnen an Panzergeschoßen und Sprengkörpern detonieren.

Fernsehbilder zeigen ständige Explosionen und gigantische Rauchwolken über dem Gelände, das sich in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten befindet. Der Einsatz der Feuerwehren wird durch die extreme Gefährdung erschwert, bis dato gelang es nicht, das Feuer genau zu lokalisieren.

20.000 Menschen wurden aus Balaklija und umliegenden Dörfern evakuiert, auf Ausfahrtsstraßen aus der Stadt kam es zu Staus. Zudem wurde der Luftraum gesperrt und der Zugverkehr unterbrochen.

Die Explosionen in dem Lager können laut Behördenvertretern bis zu eine Woche dauern.
Oleksii Tamrazov

Verteidigungsminister beschuldigt Russland

Laut Premierminister Wladimir Groysman könnte die Munition in dem Lager noch bis zu einer Woche lang explodieren. Der Premier war am Donnerstag nach Balaklija gereist. Dutzende Feuerwehrfahrzeuge wurden nahe des Depots stationiert und ein Zeltlager aufgebaut.

Verteidigungsminister Stepan Poltorak sagte, der Brand habe weder unter der Bevölkerung noch unter den Soldaten des Munitionslagers Opfer gefordert. Die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine habe keinen großen Schaden erlitten. Auf die Frage eines Reporters, wer denn den Brand verursacht haben könnte, antwortete Poltorak: "Wir haben ein 'gut befreundetes' Land, die Russische Föderation. Ich denke, es könnten jene verantwortlich sein, die terroristischen Gruppen helfen und kriegerische Aufträge ausführen, oder natürlich die Vertreter der terroristischen Organisation LNR (Volksrepublik Luhansk) und DNR (Volksrepublik Donezk) [selbst]."

Der Kreml kommentierte die Anschuldigung vorerst nicht, Vertreter der Separatistengebiete stritten eine Beteiligung ab. (Florian Supé, 23.3.2017)