Wein: Zündstoff 2014 maischevergoren

Rebsorte: Grüner Veltliner, Riesling,

Alkohol: 12,5 vol.%

Säure: 6,1 g/l

RZ: 1,0 g/l

Trocken

Preis: 38,90 Euro

Foto: Just Taste

Seit 1980 wird am Bioweingut Diwald, der Name sagt es schon, Bioweinbau betrieben. Paula und Hans waren die Pioniere, Martin, der das elterliche Weingut seit 2010 führt und Ulli Diwald, repräsentieren die neue Generation. Sie bewirtschaften etwas mehr als eine Handvoll Lagen in der Region Wagram und nach dem Motto "Weniger ist mehr" verwendet Martin keine Reinzuchthefen, Hefenährstoffe, Enzyme und sonstige Wundermittel um seinen Weinen Leben einzuhauchen. Und wenn er "experimentiert" kommt schon mal so etwas wie der "Zündstoff" raus. Eine maischevergorene Cuvée aus Grüner Veltliner und Riesling.

Trübes Orange im Glas. Kein Wunder, wurde der Wein auch ungeschönt und unfiltriert abgefüllt. Der Duft verhalten, nach Marille, Thymian, nach trockenen Kräutern und frischem Heu. Im Mund fast wie ein Rotwein. Gerbstoff satt, richtig Haftung auf der Zunge und, was ihn wieder ins "weiße" Eck rückt, eine unglaubliche Lebendigkeit. Marillen wieder, enorme Würze, frische Kräutrigkeit, agile Säure und somit Leben in der Bude.

Am Gaumen zupackend, da haftet dieser Saft wie Klebeband und hört nicht auf zu wirken. Auf der Zunge aber explodiert das Teil und macht seinem Namen alle Ehre. Ein Feuerwerk von Würze, Pfeffer und gedörrten Früchten. Extrem trocken, doch ganz kurz taucht zwischendurch ein Tick von feiner Süße auf und verleiht dem Tropfen subtilen Charme. Gemeingefährlich ist der Trinkfluss, weil, hat man dieses Teufelszeug erst mal erfasst, man sich gierig über das nächste Glas hermacht. Der Durchzug ist gewaltig und wer gern mit Zündstoff spielt, der wird den von Martin Diwald lieben. (Leo Quarda, 24.3.2017)

Bezugsquelle: Just Taste