Rom/Mailand/Frankfurt – Unicredit hat am Donnerstag bei den längerfristigen Kreditgeschäften der Europäischen Zentralbank (EZB), die im Fachjargon "TLTRO II" genannt werden, 24,4 Milliarden Euro erhalten. 3,3 Milliarden haben sich die Bank Austria und andere Unicredit-Töchter in Osteuropa gesichert, teilte die Bank am Donnerstag in einer Presseaussendung mit.

Die kräftigen Geldspritzen sind Teil des im März 2016 beschlossenen umfassenden Maßnahmenpakets. Damit wollen die Währungshüter unter anderem die Kreditvergabe in der Eurozone anschieben wollen.

Generell haben sich Europas Geldhäuser von der EZB bei dem vorerst letzten Geschäft dieser Art neue günstige Langfrist-Darlehen in überraschend hohem Volumen gesichert. Die Notenbank teilte in ihrer vierten und damit abschließenden längerfristigen Liquiditätsspritze den Instituten 233,47 Milliarden Euro zu, wie die Euro-Wächter mitteilten. Nach einer Reuters-Umfrage hatten Experten im Mittel nur mit einer Größenordnung von 125 Milliarden Euro gerechnet. Laut EZB-Präsident Mario Draghi sind weitere Geldsalven dieser Art erst einmal nicht vorgesehen. Die neuen Darlehen werden am 24. März 2021 fällig.

Die großen Geldsspritzen wurden im März 2016 beschlossen. Sie sind Teil des umfassenden Maßnahmenbündels, mit dem die EZB die Konjunktur ankurbeln und für mehr Inflation sorgen will. Die Geschäftsbanken erhalten das Geld zum Nulltarif, denn bei ihnen wird der bei 0,0 Prozent liegende Leitzins veranschlagt. Den Instituten winkt zudem eine Prämie von bis zu 0,4 Prozent, sollten sie nachweisen, dass sie mehr Kredite an die Wirtschaft vergeben. (APA, Reuters, 23.3.2017)