Traut euch, zeigt Mut abseits des Mainstreams, probiert aus, folgt eurem Bauchgefühl: Lediglich Schablonen und guten Tipps von außen zu folgen ist nicht das beste Reisegepäck für erfüllte Arbeit.

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"Liebe Eltern, ermutigen Sie Ihre Kinder eigene Wege zu gehen, auch abseits des Mainstreams, aber ermöglichen Sie eine fundierte und gute Grundausbildung als Basis."

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Gerade zu dieser Zeit des Jahres werde ich immer wieder von Bekannten, Freundinnen und Freunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefragt, was ich ihrem Nachwuchs für deren Berufsplanung empfehlen würde. Der ersehnte Job für die jungen Leute soll besonders erstrebenswert, angesehen und selbstverständlich hervorragend bezahlt sein – und natürlich beste Karriereperspektiven in der Zukunft bieten. Oder noch besser: Mein Kind soll als erfolgreiche Führungskraft gleich die Welt von morgen retten.

Ich sage: Achtung!

Liebe Eltern, liebe Jugendliche, liebe Berufseinsteiger: Zuallererst ist es wichtig, sich zu überlegen, was man denn eigentlich machen will und wohin man in seinem Leben möchte. Und dabei zählt nicht, was die unerfüllten Berufswünsche der Eltern sind oder welches Berufsbild sich die Eltern für ihre Kinder vorstellen.

Hier geht es um ganz persönliche Vorlieben und Eigenschaften: Sitze ich lieber am PC, oder bin ich gerne unterwegs, spiele ich vielleicht viel und gut am Computer, kommuniziere ich gerne, und wenn ja, wie, bin ich organisiert, kann ich gut mit anderen umgehen, oder arbeite ich lieber allein? Diese Fragen kann nur jede und jeder für sich persönlich beantworten. Unterstützung kann man sich aber beispielsweise in neuen Medien suchen wie etwa auf der Plattform whatchado, die jungen Menschen, basierend auf deren Vorlieben, Einblicke in verschiedene Berufe gibt. Auch der persönliche Austausch mit und die Beratung durch Personen nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb der eigenen Familie ist oftmals hilfreich.

Besonders wichtig ist jedoch eine fundierte Ausbildung, das merkt man im Personalbereich täglich. Absolventinnen und Absolventen berufsbildender höherer Schulen bringen das notwendige Verständnis zur Selbstorganisation sowie wichtiges MS-Office- und IT-Know-how mit. Damit ist man im Arbeitsleben in weiterer Folge rascher einsetzbar.

Aber auch eine Lehrstelle, eventuell mit anschließender Matura, bietet eine gute Basis. Für einen künftigen beruflichen Erfolg ist es unabhängig von der Art der Ausbildung immer wichtig, die Arbeit von Grund auf zu erlernen. Denn nur so entwickelt man das richtige Verständnis für Zusammenhänge.

Ausprobieren, machen

Eine weitere gute Möglichkeit, sich zu orientieren, wohin die berufliche Reise gehen sollte, ist die Ferialpraxis. Hier schätzen wir, wenn nicht nur einschlägige Tätigkeiten verfolgt werden: Auch ein Job im Eissalon, bei der Post, im Kindergarten oder bei der Nachhilfe bereichert, stärkt die sozialen Fähigkeiten und vergrößert die Weitsicht. Gerade in sozialen Berufen wäre es erstrebenswert, die Diversität zu erhöhen: Auch junge Männer können hervorragende Kindergärtner oder Lehrer sein, ihren Schülerinnen und Schülern Vorbild und Beispiel sein.

Daher mein Plädoyer: Liebe Eltern, ermutigen Sie Ihre Kinder eigene Wege zu gehen, auch abseits des Mainstreams, aber ermöglichen Sie eine fundierte und gute Grundausbildung als Basis. Liebe Jugendliche, zeigt Mut und Interesse, auch für außergewöhnliche Werdegänge und folgt eurem Bauchgefühl, wohin die Reise gehen soll. Dann werdet ihr die richtige Entscheidung treffen und in jedem Fall in eurem Leben erfolgreich sein.

Traut euch, zeigt Mut abseits des Mainstreams, probiert aus, folgt eurem Bauchgefühl: Lediglich Schablonen und guten Tipps von außen zu folgen ist nicht das beste Reisegepäck für erfüllte Arbeit. (Johanna Hummelbrunner, XX.3.2017)