Rabat – Mehr als fünf Monate nach der Parlamentswahl in Marokko sind die Verhandlungen über eine neue Regierung in dem nordafrikanischen Land abgeschlossen. Regierungschef Saad-Eddine El Othmani kündigte am Samstagabend an, seine islamistische Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (PJD) werde mit fünf weiteren Parteien eine Koalition bilden.

Die Gespräche über die Verteilung der Ministerposten und die Ausarbeitung des Regierungsprogramms würden noch am Sonntag beginnen. Der marokkanische König Mohammed VI. hatte El Othmani Mitte März zum Regierungschef ernannt, um die politische Blockade in den Land zu überwinden. Seinem Vorgänger Abdelilah Benkirane war es in monatelangen Verhandlungen nicht gelungen, eine Regierung zu bilden.

Die PJD war als Siegerin aus der Wahl im Oktober hervorgegangen. Dem neuen Regierungsbündnis werden außerdem die sozialistische USFP, die Volksbewegung (MP), die Partei für Fortschritt und Sozialismus (PPS), die rechtsgerichtete Konstitutionelle Union (UC) sowie die liberale Nationale Versammlung der Unabhängigen (RNI) angehören. (APA, 26.3.2017)