Die Gehaltszufriedenheit liegt im Verkauf auf Rekordniveau, noch höher als 2015. Frauen verdienen aber weiterhin sehr viel weniger als Männer – rund 20 Prozent. Dennoch handelt es sich um eine Verbesserung im Vergleich zum letzten Jahr.

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Schon seit 2008 führt die jobs-Personalberatung jedes Jahr eine großangelegte Gehaltsstudie für den Bereich Sales durch. Mehr als 500 Personen der Verkaufsbranche haben auch heuer wieder teilgenommen und neben demografischen Daten nicht nur Jahresgehalt und Nebenleistungen angegeben, sondern auch Angaben über ihren Ausbildungsabschluss, ihre Berufserfahrung, das Arbeitspensum, Karriereperspektiven und vieles mehr. Dem Team um Geschäftsführer Peter Marsch ist damit ein umfassender Überblick der Branche gelungen.

Einige Ergebnisse:

Position

Die Topverdiener sind – wenig überraschend – als Verkaufsleiter tätig. Durchschnittlich verdient man hier 76.500 Euro brutto pro Jahr. 2015 war der Wert mit 85.000 Euro noch deutlich höher. Einbußen gibt es aber nicht bei allen Positionen: Sowohl im Verkaufsaußendienst (Jahresdurchschnitt 65.000 Euro, plus acht Prozent gegenüber 2015), als auch in der Position Marketing / Product Management (55.500 Euro Jahresbrutto, plus drei Prozent) sind die Gehälter höher als im Jahr zuvor. Ein besonders großes Plus kann der Verkaufsinnendienst verzeichnen, nämlich mit 39.500 Jahresbrutto zehn Prozent mehr als 2015.

Branche

Am meisten bezahlt wird in der Branche "IT und Software", gefolgt von der Pharma- und der Telekommunikationsbranche. Am Ende des Rankings befinden sich die Branchen Eisen/Metall, Werbung und Marketing sowie Transport und Verkehr.

Unternehmensgröße

Waren 2015 deutliche Unterschiede zwischen Großunternehmen und Klein-/Mittelunternehmen deutlich, so hat sich dies aktuell wieder relativiert. Lediglich bei Unternehmen bis 100 Mitarbeitern gab es keinen Anstieg bei den Durchschnittsgehältern.

Gebiete

Sind Mitarbeiter im Außendienst tätig, macht sich das im Einkommen klar bemerkbar. Am besten bezahlt sind jedoch nicht die reinen Außendienstjobs, sondern jene mit Innen- und Außendienstanteil.

Gleichberechtigung

Auch bezüglich der Unterschiede zwischen Männern und Frauen liefert die Studie mehrere Zahlen, verglichen wurden ausschließlich Vollzeitbeschäftigte. Männer verdienen im Verkauf demnach ein ganzes Stück mehr, allerdings ist der Unterschied von 30 Prozent (2015) auf 20 Prozent gefallen. Der Bereich mit dem höchsten Frauenanteil ist der Verkaufsinnendienst (36,5 Prozent). Der geringste Frauenanteil ist im Außendienst mit 8,4 Prozent zu finden. Hingegen gab es bei Führungspositionen (Vertriebsleitung) einen Anstieg von 3,8 auf 9,5 Prozent Frauen.

Stimmung

Ganz allgemein sind die Mitarbeiter gut drauf: Die Gehaltszufriedenheit ist auf Rekordniveau, noch höher als 2015 (75 Prozent sind zufrieden oder sehr zufrieden). 46 Prozent schätzen ihre Karrierechancen wachsend bzw. positiv ein – auch das ist ein besseres Ergebnis als 2015. Ein Firmenwechsel kommt für 40 Prozent infrage (2015 noch 46 Prozent).

Der ideale Job

Auf Basis der gesammelten Daten formuliert die jobs-Personalberatung auch jedes Jahr den idealen Job im Verkauf bezüglich der Bezahlung. Dieses Jahr heißt das, als Verkaufsleiter in der IT- und Softwarebranche in einem Großkonzern tätig zu sein. 16 bis 20 Jahre Berufserfahrung, Wohnort Salzburg, am besten hat man auch ein postgraduales Masterprogramm vorzuweisen, Personalverantwortung und unbedingt immer wieder einige Außendiensttage. Das Vertriebsgebiet soll ganz Österreich und auch das Ausland umfassen – dann zählt man zu den Topverdienern der Branche. (lhag, 29.3.2017)