Phnom Penh/Washington – Kambodscha verbietet den Export abgepumpter Muttermilch in die USA vollständig. Das kambodschanische Kabinett hat das Gesundheitsministerium am Dienstag damit beauftragt, "Maßnahmen zu ergreifen, um sofort den Kauf und Export von Muttermilch von Müttern aus Kambodscha zu unterbinden". "Auch wenn Kambodscha arm ist", müssten die Mütter im Land nicht ihre Milch verkaufen, so die Argumentation.

Bereits vor gut einer Woche hatte Kambodscha den Muttermilch-Export ausgesetzt. Damit reagierte die Zollbehörde des südostasiatischen Landes auf Medienberichte, denen zufolge sich arme Mütter in dem Land durch häufiges Abpumpen ein Zubrot verdienten. Der Generaldirektor der Zollbehörde, Kun Nhem, begründete den Ausfuhrstopp mit der fehlenden Genehmigung des Gesundheitsministeriums. Eine solche Genehmigung sei erforderlich für alle Exporte von Produkten, die mit menschlichen Organen zu tun haben.

Hinter dem Muttermilch-Handel steht das US-Unternehmen Ambrosia Labs, das die Milch in den USA um 20 Dollar (18,60 Euro) pro 147-Milliliter-Packung verkauft. Die im US-Staat Utah ansässige Firma Ambrosia Lab bietet die kambodschanische Muttermilch Müttern in den USA an, die selbst nicht genug Milch produzieren oder aus anderen Gründen Muttermilch zufüttern wollen. Nach dem Abpumpen in Kambodscha wurde die Milch eingefroren, in die USA verschickt und dort pasteurisiert. (red, APA, AFP, 28.3.2017)