Buenos Aires/La Paz – Ohne den für vier Spiele gesperrten Lionel Messi hat es für Argentinien eine 0:2 (0:1)-Auswärtsniederlage in der WM-Qualifikation gegen Bolivien gesetzt. Juan Carlos Arce (31.) und Marcelo Moreno (53.) erzielten am Dienstagabend vor 42.000 Zuschauern im 3.600 Meter hoch gelegenen La Paz die Treffer für die Gastgeber, die weiter nur Tabellenvorletzter sind.

Argentinien ist vom dritten auf den fünften Platz zurückgefallen. Nur die ersten vier der Südamerika-Gruppe qualifizieren sich direkt für die WM. Der Fünfte hat noch im Playoff gegen den Ozeanien-Vertreter die Chance auf ein Ticket für WM 2018 in Russland.

Messi war wenige Stunden vor der Partie vom Internationalen Fußballverband (Fifa) wegen der Beleidigung eines Linienrichters im vorangegangenen Quali-Spiel gegen Chile (1:0) für vier Spiele gesperrt worden. Der 29-Jährige war als moralische Unterstützung mit nach La Paz gereist und musste von der Tribüne aus sehen, wie die spielerisch limitierten Bolivianer das Match bestimmten und sich viele Chancen erarbeiteten. Das Gäste taten sich dagegen in der Höhenluft schwer.

RockStar Deportes

Messi war im Match gegen Chile mehr als einmal gröber gefoult worden, schließlich brannten ihm die Nerven durch. Er bezeichnete Emerson Augusto do Carvalho, den Mann an der Linie, hernach mit dem schönen spanischen Ausdruck "Concha de tu madre". Das klingt in der wörtlichen Übersetzung ("Muschel deiner Mutter") zwar beinahe poetisch, gilt allerdings in Ländern wie Argentinien, Chile, Peru oder Bolivien als eine der böseren Beleidigungen im Sinne von: Wichser beziehungsweise Motherfucker. Tja. Referee Sandro Ricci hatte während der Partie von dem Vorfall nichts mitbekommen.

"Messi ist niedergeschlagen und traurig, wie wir alle hier", sagte Teammanager Jorge Miadosqui vor dem Abflug nach La Paz. Er sprach von einer unverhältnismäßigen Strafe. "Sie haben nicht nur Messi die Beine abgeschnitten, sondern der ganzen Nationalmannschaft", so Miadosqui.

Er spielte damit auf eine ähnliche Redewendung Diego Maradonas an, der wegen Dopings bei der WM 1994 in den USA ausgeschlossen worden war. Selbst Boliviens Präsident Evo Morales, der den Sieg im Stadion miterlebte, kritisierte die lange Sperre für Messi: "Meine Solidarität gilt dem besten Fußballspieler der Welt." (red, APA, sid, 29.3.2017)

Dienstag:
Bolivien – Argentinien 2:0 (1:0)
Ecuador – Kolumbien 0:2 (0:2)

Mittwoch:
Chile – Venezuela 3:1 (3:0)
Brasilien – Paraguay 3:0 (1:0)
Peru – Uruguay 2:1 (1:1)