Belgrad/Zagreb/Sarajevo – Seit dem Zerfall Jugoslawiens im Jahr 1991 wird im Westbalkan darüber diskutiert, wie sich jene Sprache nennt, die einst im gemeinsamen Staat als Serbokroatisch bezeichnet wurde. Auf internationaler Ebene, wie etwa dem UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien, wurden die dort verwendeten Sprachen BHS (Bosniakisch, Kroatisch, Serbisch) genannt.

Mehr als 200 Linguisten aus Ex-Jugoslawien haben sich nun darauf geeinigt, dass Serben, Montenegriner, Bosniaken und Kroaten dieselbe Sprache – mit ihren verschiedenen Mundarten – sprechen. Nach einer Reihe von Treffen in Podgorica, Split, Belgrad und Sarajevo hätten die Forscher eine Erklärung über die gemeinsame Sprache unterzeichnet, wie die serbische Presseagentur Tanjug am Dienstag berichtete.

Die Erklärung wurde im Rahmen des Projektes "Sprachen und Nationalismen" von Experten aus Kroatien, Serbien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina verfasst. Sie soll in den kommenden Tagen öffentlich präsentiert werden, berichtete Tanjug. (APA, 28.3.2017)