Frankfurt – Die Deutsche Bank und die Commerzbank haben bei der weltgrößten Ratingagentur S&P wieder ein "A"-Rating. Die Bonitätswächter stuften die Langfrist-Ratings der beiden größten börsennotierten Institute in Deutschland auf "A-" von "BBB+", wie sie in der Nacht auf Mittwoch mitteilten.

Das ist die siebtbeste Note auf der 22-stufigen Skala von S&P und weist auf eine gute Kreditqualität hin.

Negativer Ausblick

Das Risiko, dass sich die Ratings von Deutscher Bank und Commerzbank angesichts eines Abschwungs in Deutschland wieder verschlechtern, drückt sich im negativen Ausblick für die Noten aus. Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) wurde sogar um zwei Noten hochgestuft, ebenfalls auf "A-" (vorher "BBB"). Die HypoVereinsbank bleibt als Tochter der italienischen UniCredit dagegen bei "BBB+". Ob es mit ihrem Rating in den nächsten ein bis zwei Jahren aufwärts oder weiter abwärtsgehe, hänge von den Abwicklungsregeln für die Bank-Austria-Mutter UniCredit ab, die in der Zeit feststehen sollen.

Bei den deutschen Großbanken reagiert die US-Ratingagentur auf eine Klarstellung der Finanzaufsicht BaFin zur Einstufung erstrangiger Verbindlichkeiten, die nach einem neuen Gesetz bei der Abwicklung auch rückwirkend als nachrangig behandelt werden sollen. Die Banken können sie damit heranziehen, um Verluste aufzufangen. Damit wachsen ihre Puffer für Krisenfälle. Fallen die Anleihen aus, bedeute dies aber noch nicht die Pleite der Banken selbst. Sie würden vielmehr einer geordneten Abwicklung unterzogen, erklärte S&P.

Deutsche Bank, Commerzbank und pbb hätten trotz ihrer unterdurchschnittlichen Renditen ein "A-"-Rating verdient. Bei der Commerzbank sei die Gefahr von Rückschlägen und negativen Überraschungen gesunken, bei der Deutschen Bank verhindere der bevorstehende jahrelange Umbau dagegen ein besseres Rating. (APA/Reuters, 29.3.2017)