Johannesburg – Aus der Beerdigung des Anti-Apartheid-Kämpfers und Weggefährten Nelson Mandelas, Ahmed Kathrada, ist am Mittwoch eine Kundgebung gegen den südafrikanischen Staatschef Jacob Zuma geworden. Kathradas Familie hatte Zuma aufgefordert, der Zeremonie am Friedhof Westpark in Johannesburg fernzubleiben. Zumas Stellvertreter Cyril Ramaphosa nahm dagegen ebenso teil wie Zumas Vorgänger im Präsidentenamt.

Der am Dienstag im Alter von 87 Jahren gestorbene Kathrada hatte die Zuma-Regierung zuletzt offen wegen Korruption und Missmanagement kritisiert. Als der ehemalige Staatschef Kgalema Motlanthe (2008 bis 2009, danach bis 2014 Vizepräsident unter Zuma) in seiner Trauerrede aus einem Brief des Verstorbenen zitierte, in dem Kathrada Zuma vor einem Jahr zum Rücktritt aufforderte, gab es donnernden Applaus der Trauergemeinde, einschließlich von amtierenden Ministern. Ein Mann rief "Nieder mit Zuma", was andere sogleich aufgriffen.

Investoren verunsichert

Der Vorsitzende der Kathrada-Stiftung, Neeshan Balton, würdigte Zumas anwesenden Finanzminister Pravin Gordhan mit den Worten, dieser stehe weiter zu den "Werten und Prinzipien" des Verstorbenen, egal ob er in den kommenden Tagen und Wochen noch Minister sei oder nicht.

Zuma hatte Gordhan am Montag ohne Nennung von Gründen von einer Auslandsreise zurückgerufen, was Spekulationen Auftrieb gab, er wolle den Finanzminister entlassen. Diese Perspektive verunsicherte die Investoren, die in Gordhan einen Garanten für Stabilität sehen. Der Rand verlor seit Montag gegenüber dem Dollar und dem Euro um etwa sechs Prozent seines Wertes. (APA, 29.3.2017)