Die südkoreanische Ex-Präsidentin Park Geun-hye vor der Anhörung am Donnerstag.

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Seoul – Die in einen Korruptionsskandal verwickelte südkoreanische Ex-Präsidentin Park Geun-hye ist am Donnerstag zu einer Anhörung bei Gericht erschienen, in der über eine mögliche Inhaftierung der früheren Staatschefin entschieden werden soll. Bei ihrer Ankunft am Gerichtsgebäude äußerte sich die 65-Jährige nicht.

Die Staatsanwaltschaft hatte am Montag Haftbefehl beantragt. Sie begründete dies mit Amtsmissbrauch, Bestechlichkeit und der Weitergabe vertraulicher Informationen zu Staatsangelegenheiten durch Park.

Vorwürfe gegen Park und enge Vertraute Choi

Park stürzte über eine Korruptionsaffäre ihrer engen Vertrauten Choi Soon-sil. Choi, die mittlerweile in Haft sitzt, soll ihre Beziehungen zur Präsidentin ausgenutzt haben, um Millionenspenden von Firmen für Stiftungen einzutreiben und sich persönlich zu bereichern. Park wird dabei vorgeworfen, Unternehmen wie Hyundai und Posco unter Druck gesetzt zu haben, Aufträge an Firmen oder Personen zu vergeben, die wiederum mit Choi in Verbindung stehen. Auch der Samsung-Konzern ist in die Affäre verwickelt, weil zwei Manager Chois Tochter begünstigt haben sollen.

Außerdem muss sich Park dafür verantworten, ihrer Freundin eine Einmischung in die Regierungsgeschäfte erlaubt zu haben, darunter die Ernennung von Diplomaten und Regierungsvertretern. Park wies mehrfach jedes Fehlverhalten zurück und warf ihrer Vertrauten vor, ihre Freundschaft ausgenutzt zu haben. Park war im Dezember vom Parlament ihres Amtes enthoben worden. Sie war die erste Frau im Präsidentenamt in Südkorea und seit 2012 im Amt. (APA, 30.3.2017)