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Mit dem Galaxy S8 schickt Samsung sein nächstes Flaggschiff ins Rennen.

Foto: REUTERS/Brendan McDermid

Was früher Microsoft vs. Apple war ist heute Samsung vs. Apple. Die Smartphone-Hersteller liefern sich seit Jahren ein Gefecht um die Gunst der Kunden. Samsung mit einer großen Produktpalette von Einsteiger- bis Highend-Smartphones auf der einen Seite – Apple mit dem seit zehn Jahren sehr populären iPhone auf der anderen. Am Mittwoch hat Samsung sein neuestes Flaggschiff, das Galaxy S8, präsentiert und läutet damit die nächste Runde im Kampf gegen den US-Konzern ein.

Codename "Dream"

Das S8 wurde intern "Dream" genannt. Ein "Traum, um Apple zu übertrumpfen", wie der für die Smartphone-Produktplanung zuständige Samsung-Vice-President Gaeyoun Kim dem Technikblog "Mashable" erklärte. Ein ungewöhnlich offenherziges Statement eines Managers – Samsung-Sprecher lenkten daraufhin ein, dass das nur die persönliche Interpretation Kims sei und keineswegs firmeninterne Richtlinie. Auch wenn der Codename ursprünglich nicht mit der von Kim zugeschriebenen Intention gefunden wurde – seine Aussage zeigt doch wie tief die Rivalität mit Apple geht.

Diese Rivalität soll auch der Grund dafür gewesen sein, dass Samsung sein Galaxy Note 7 zu wenigen Kontrollen unterzogen hatte, um den Wettlauf gegen das im Herbst 2016 vorgestellte iPhone 7 zu gewinnen. Bekanntlich endete das in einem Debakel für das Unternehmen: gleich zwei unterschiedliche Akkuprobleme sorgten dafür, dass Verkauf und Produktion des Smartphones eingestellt wurden. Die bereits produzierten Geräte sollen nun zumindest rundumerneuert doch noch einmal in den Verkauf gelangen, um die Lagerbestände abzubauen, wie Samsung am Montag bekannt gab.

Drei Jahre Arbeit am Galaxy S8

Drei Jahre hat das Unternehmen am Galaxy S8 gearbeitet und den Start letztendlich sogar noch etwas hinausgeschoben – bislang präsentierte Samsung seine Galaxy S-Flaggschiffe am Mobile World Congress Ende Februar in Barcelona. Wurde der Hersteller bei einigen früheren Modellen noch vorgeworfen, Apple zu kopieren – legendär ist der Streit um die "runden Ecken" – ist eine Verwechslungsgefahr beim S8 nicht gegeben.

Das Gerät liefert zahlreiche Features, die es beim aktuellen iPhone nicht gibt. Etwa ein Dock, um das Smartphone mittels Display und externen Eingabegeräten wie einen klassischen PC zu bedienen, das nahezu rahmenlose Display oder einen Irisscanner. In einem Hands-on des STANDARD hinterlässt das S8 einen der Top-Ausstattung entsprechenden guten Gesamteindruck. Die Unterschiede zum Vorgänger S7 halten sich jedoch in Grenzen.

Samsung hat zwar einen größeren Marktanteil bei Smartphones – was auch dem größeren Produktangebot geschuldet ist – Apple streift jedoch deutlich mehr Gewinne mit dem Verkauf von iPhones ein. Das nächste Apple-Handy – das iPhone 8 – wird im Herbst erwartet und soll seinerseits zahlreiche Neuerungen bringen. Apples Aktienkurs ist nach der Vorstellung des Samsung-Handys gestiegen. (br, 30.3.2017)