Bürgerinnen und Bürger versammelten sich vor dem Abgeordnetenhaus in Buenos Aires. Mit Plakaten sprechen sie sich für die Cannabis-Therapie, die auch schwerkranken Kinder helfen soll.

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Buenos Aires – Auch in Argentinien soll es Cannabis künftig auf Rezept geben: Der Senat in Buenos Aires stimmte am Mittwoch einstimmig für ein Gesetz, demzufolge Ärzte Schwerkranken künftig eine Cannabis-Therapie verschreiben können. Ein Importverbot für Cannabis-Öl wird dafür aufgehoben. Der Eigenanbau von Cannabis bleibt in dem südamerikanischen Land aber weiterhin verboten.

Das argentinische Abgeordnetenhaus hatte der gesetzlichen Neuregelung bereits zugestimmt. Präsident Mauricio Macri muss das Gesetz noch unterzeichnen. Seine Zustimmung gilt als sicher.

Lockerung der Drogengesetze in Lateinamerika

Betroffene begrüßten die Neuregelung, die von Abgeordneten aller Parteien unterstützt wurde. Mütter schwerkranker Kinder, die bei der Senatsabstimmung anwesend waren, brachen in Jubel aus. Mit dem Gesetz sei für sie ein "Traum in Erfüllung gegangen", sagte Maria Laura Alasi, deren vierjährige Tochter unter dem West-Syndrom leidet, einer schweren Form von Epilepsie.

In den vergangenen Jahren haben bereits mehrere andere lateinamerikanische Länder ihre Drogengesetze gelockert. 2013 hatte Uruguay als erstes Land der Welt den Anbau und Verkauf von Cannabis vollständig legalisiert. Kolumbien, Chile und Mexiko haben den Anbau und die Nutzung von Marihuana zu medizinischen und wissenschaftlichen Zwecken erlaubt. (APA, AFP, 30.3.2017)