Wien – 1,4 Millionen Österreicher nutzen E-Papers zumindest gelegentlich. Das haben die Autoren der Media-Analyse für das Jahr 2016 erstmals erhoben. Insgesamt 19,1 Prozent der 15.613 befragten Personen lesen mindestens eine Zeitung oder Zeitschrift ausschließlich als E-Paper (7,1 Prozent) oder zusätzlich zur gedruckten Ausgabe des Mediums (12 Prozent).

4,9 Millionen (66,7 Prozent) haben im Erhebungszeitraum von Jänner bis Dezember 2016 zu einer gedruckten Tageszeitung gegriffen. Auch die Gesamtreichweite der Tageszeitungen sank signifkant gegenüber 2015.

"Krone" und "Kurier" verlieren

Im Vergleich zur Media-Analyse 2015 bleiben fast alle Tageszeitungen in ihrer – nationalen – Reichweite stabil. Aber: Die "Kronen Zeitung" verliert signifikant von 32 Prozent auf 30,5 Prozent. Sie hält nun also bei 2,25 Millionen Lesern. Auch der "Kurier" verliert an Reichweite, er fällt von 8,3 auf 7,6 Prozent.

"Österreich" hält nach 8,4 Prozent 2015 nun bei 7,8 Prozent nationaler Reichweite 2016. Der Unterschied schrammt an der Signifikanzgrenze vorbei, ist aber statistisch nicht signifikant. Ebenfalls nicht signifikant die Werte von "Heute": nach 12,9 Prozent im Gesamtjahr 2015 nun 13,3 Prozent österreichweit.

STANDARD mit jüngsten Lesern

DER STANDARD erreicht 5,3 Prozent der Bevölkerung (389.000 Personen) nach 5,4 und bleibt damit stabil. "Die Presse" kommt auf 4,0 Prozent (nach 4,0).

Unter den Leserinnen und Lesern der österreichischen Tageszeitungen sind jene des STANDARD laut Media-Analyse 2016 (österreichweit) im Schnitt die jüngsten: Sie sind im Schnitt 44 Jahre (MA 2015: 45,7 Jahre). Österreichs Tageszeitungsleser insgesamt sind im Schnitt 50,7 Jahre (2015: 50 Jahre).

Titeln wie "Krone", "Heute", "Österreich", "Kurier" weist die Media-Analyse 2016 einen höheren Altersschnitt aus als 2015.

Verlust auch für "News", "Woman", "Miss", "Wienerin"

Einen – österreichweiten – Reichweitenverlust über die Schwankungsbreite hinaus muss auch "News" verkraften: Erreichte das Wochenmagazin 2015 noch 5,8 Prozent Reichweite, sind es 2016 nun 5,1 Prozent.

Ebenfalls österreichweit die folgenden Werte:

Auch "Madonna mit Österreich", "Woman", "Wienerin", "Miss", "Geo" und "Eltern" im Gesamtjahr weist die Media-Analyse signifikante Reichweitenverluste gegenüber 2015 aus.

Wochen-"Trend": 1,5 Prozent

Das Wirtschaftsmagazin "Trend" erschien 2015 noch monatlich mit einer Reichweite von 3,0 Prozent. Mit 2016 stellte der "Trend" auf wöchentlich um, der wöchentliche Schwestertitel "Format" verschwand. Für 2016 weist die Media-Analyse – nicht vergleichbar mit monatlichen Werten – dem wöchentlichen "Trend" 1,5 Prozent aus.

Automagazine legen zu

Statistisch signifikant konnten gleich drei Automagazine Reichweite zulegen: "Auto Touring" (gratis, ÖAMTC), "Freie Fahrt" (gratis, Arbö) und "Auto Revue" (Verlagsgruppe News). Ebenfalls gesteigert hat sich das "Sportmagazin" – von 2,9 auf 3,4 Prozent Reichweite.

Nicht mehr erfasst wurden die mittlerweile eingestellten Blätter "Seitenblicke", "#Ich" und "Wirtschaftsblatt".

Unter den befragten Österreichern mit Hochschulabschluss liegt der STANDARD mit 13,5 Prozent Reichweite auf Platz eins, die "Krone" kommt auf 12,8 Prozent; diese beiden Werte liegen innerhalb der statistischen Schwankungsbreite. Gefolgt vom "Kurier", der "Presse" und der "Kleinen Zeitung". Die Gesamtreichweite gedruckter Tageszeitungen ist bei Akademikern niedriger als in der Gesamtbevölkerung. (red, 30.3.2017)