Edle Tanzkunst aus Belgien – mit Thierry De Meys Stück "Simplexity".

Foto: Thierry De Mey

Innsbruck – Mit dem Osterfestival wird wieder ein kuratorisches Experiment geliefert. Zu hören gibt es selten gespielte Musik, zu sehen ein handverlesenes Tanz- und Theaterprogramm und dazwischen sind Filme aus der Geschichte der Moderne platziert. Unter dem Motto "auf.bruch" kommt da eine Weltdynamik in die Berge, die ausgezeichnet zur Gegenwart passt.

Zum Auftakt gibt es in Hall das kleine, feine Choreografieprojekt Roman Photo von Boris Charmatz, und am Samstag folgt das Männer-Tanztrio Déplacement des Syrers Mithkal Alzghair. Der Sonntag gehört Thelemanns Markus-Passion (1759) mit dem Vokalensemble Vocappella Innsbruck und dem Budapester Barockkammerorchester Aura Musicale. Die musikalische Leitung hat Bernhard Sieberer.

Das Filmprogramm (im Innsbrucker Leokino) präsentiert Vertovs Der Mann mit der Kamera von 1929 am Montag, am Mittwoch Ross Lipmans Notfilm sowie Samuel Becketts Film (1965) und (7. 4.) Buster Keatons The Cameraman. Dazu kommt noch Amal Ramsis Dokumentation Forbidden zum politischen Übergang Ägyptens im Aufstandsjahr 2011. Buntes und Profundes auch im Musikbereich: Persische, türkische und griechische klassische Musikwerke spielen Jean-Guihen Queyras, Keyvan und Bijan Chemirani sowie Sokratis Sinopoulos unter dem Titel Spuren/T(h)races.

Weiters feiert das Ensemble Phace Sciarrinos 70. Geburtstag u. a. mit Morton Feldmans Why Patterns?, und am Palmsonntag wird der Figur des Judas gedacht (PerSonat, Concerto Palatino, Timna Brauer und Jasmin Meiri-Brauer). Die Bühne gehört dem Belgier Thierry De Mey mit seinem Tanzstück Simplexity (8. 4.), Amir Reza Koohestanis Theaterarbeit Hearing/Anhörung (am 15. 4.).

Außerdem Kaori Itos Konfrontation mit ihrem Vater Je danse parce que ... und zum Abschluss einen Tanzabend des Ballet de Lorraine mit Werken von Cunningham, Twyla Tharp und William Forsythe. (Helmut Ploebst, 30.3.2017)