Marco Ventre traf in der frühen Morgenstunde die Gurker Bänderhutfrauen.

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Wer keine Reise tut, ist kompensatorisch komfortabel bei Guten Morgen Österreich aufgehoben. Während er sich mit der "lebenden Landkarte" (ORF-Chef Alexander Wrabetz) das Wachwerden versüßt, wächst sein Erfahrungsschatz – und gar Staunenswertes vermag er mitunter zu erzählen. Das Reiseformat, das den Gemeinden des Alpenlandes Besuche abstattet und nun seinen ersten Geburtstag feierte, gräbt ja auch nach dem regional verborgenen Wesen heimischer Vielfalt.

Möge es dies noch lange tun, sei ihm zum Geburtstag zugerufen! Denn kluge Köpfe haben errechnet, dass es achteinhalb Jahre dauern wird, bis alle Gemeinden in den Genuss eines Besuches gekommen sein werden. So viele Jahre sollten dem Geburtstagskind, das einen natürlich bisweilen auch unabsichtlich zum Lachen bringt, mindestens gegeben werden! GMÖ verspricht Bekanntschaften mit rätselhaften Traditionen und sympathischen Menschen. So traf das Morgenformat etwa in Gurk ein paar Kärntner Königinnen mit stolzen Kopfbedeckungen.

Bänderhutfrauen

Dort, wo Johannes Paul II. leibhaftig erschien, um die Schönheit der Gegend zu preisen, wird ja die heilige Hemma verehrt. Wohl als symbolische Erinnerung an die Segensreiche, die für glückliche Entbindungen und gegen Augenkrankheiten hilft, wirken die Bänderhutfrauen. Wie die Obfrau versichert, sei dies kein Geheimorden. Um dabei zu sein, genüge das richtige Geschlecht.

Dann steht etwa der Teilnahme auf dem Höhepunkt des Bänderhutfrauenlebens (Trachtenwallfahrt mit Kräuterweihe) nichts im Wege. War interessant. Nicht auszudenken, welch Wissen GMÖ zutage förderte, so es sich zum Reiseformat für Europa entwickelte. (Ljubisa Tosic, 30.3.2017)