Wer noch mehr vorinstallierte Microsoft-Apps auf seinem S8 haben will, kann sich künftig auch eine eigene "Microsoft Edition" kaufen.

Foto: Andreas Proschofsky / STANDARD

Lange hatte Microsoft versucht mit einem eigenen Betriebssystem im Smartphone-Bereich Fuß zu fassen. Dies allerdings mit wenig Erfolg, das mobile Windows konnte sich nie zu einer wirklich ernsthaften Gefahr für die Marktanteile von Android und iOS entwickeln. Vor einigen Jahren folgte dann der Strategiewechsel: Seitdem setzt Microsoft immer offensiver auf die Unterstützung der Betriebssysteme von Google und Apple, vor allem im Android-Umfeld gibt sich das Unternehmen umtriebig. Und genau diese Aktivitäten erreichen nun einen neuen Höhepunkt.

Microsoft Edition

Samsungs gerade erst vorgestelltes Galaxy S8 und Galaxy S8+ wird es nämlich erstmals in einer eigenen Microsoft Edition geben. Dies berichtet The Verge in Berufung auf den Windows-Hersteller. Beide Spezialausgaben sollen in den USA ab dem 21. April via Microsoft Store verkauft werden. Ob auch eine Verfügbarkeit in Europa geplant ist, ist derzeit noch nicht bekannt.

Mehr Apps

Die Frage, was die "Microsoft Edition" eigentlich zur "Microsoft Edition" macht, beantwortet das Unternehmen mit einer Liste von Apps. So sollen – neben den auf allen S8 vorinstallierten Microsoft-Programmen wie die diversen Office-Komponenten, Skype und OneDrive – auch noch Cortana, Outlook, One Note, Bing, Groove und MSN auf den betroffenen Geräten landen. Zudem sollen diese auch gleich auf dem Homescreen eingerichtet werden, und der Zugriff auf weitere Microsoft-Apps wie LinkedIn und Wunderlist erleichtert werden.

Offene Fragen

Eine gute Erklärung dafür, wieso sich für ein paar zusätzlich vorinstallierte Apps eine Microsoft-Edition kaufen soll, liefert das Unternehmen nicht. Immerhin sind all diese Programme auch problemlos einzeln über den Play Store beziehbar. Zumindest gibt es aber eine gute Nachricht: Die konkrete Beschreibung von Microsoft, nämlich dass die spezifischen Anpassungen passieren, wenn sich das Gerät erstmals mit dem WLAN verbindet, lässt es so klingen als wären die Apps nicht fix vorinstalliert, sondern können auch einzeln gelöscht werden.

Vorgeschichte

Microsoft hat es in den vergangenen Jahren geschafft, dass viele Android-Hersteller Office und Co. vorinstallieren. Dabei dürfte man allerdings nicht zuletzt das eigene Patentarsenal in Stellung gebracht haben. Anstatt Lizenzen zahlen zu müssen, akzeptieren die Partner also die Vorinstallation einiger Programme. Der neue Samsung-Deal klingt jedoch nach einer Kooperation unter etwas freundschaftlicheren Vorzeichen. (apo, 31.3.2017)