Wien – Am Samstag, den 1. April, erhöht der ORF seine Rundfunkgebühren um 6,5 Prozent – die er für den öffentlich-rechtlichen Auftrag einsetzen darf. Wie er den erfüllt, muss der ORF alle Jahre in einem Bericht an Kanzleramt und Nationalrat auflisten. Freitag veröffentlichte der ORF diesen Jahresbericht für 2016 (PDF-Link) – der auch die kommerzielle Einnahmen neben den Gebühren aufschlüsseln muss. Ein erster Überblick:

Mit Werbung in Radio und Fernsehen nahm der ORF 2016 214,6 Millionen Euro (netto) ein, mit Onlinewerbung 15,3 Millionen und mit Sonderwerbeformen – Placements und Sponsoring etwa – 39,3 Millionen.

Zum Verleich: 2015 kamen 207,5 Millionen Euro aus klassischer Radio- und Fernsehwerbung. 13,5 Millionen Euro kamen mit Onlinewerbung herein. 42,7 Millionen Euro aus Sonderwerbung.

Der ORF hat freilich noch eine Reihe weiterer kommerzieller Einnahmen über Werbung hinaus – etwa Programmverwertung, Smartcard-Verkauf und Kooperationen mit den Österreichischen Lotterien. Insgesamt meldet der ORF nun 347,9 Millionen Euro aus kommerziellen Tätigkeiten, 2015 waren das noch 369,1 Millionen. Rund 600 Millionen Euro bringen die Rundfunkgebühren dem ORF pro Jahr.

Kommerz im Detail: 17,8 Lotto-Millionen plus Beteiligungserlös

  • 17,8 Millionen Euro – 11,4 Millionen plus 6,4 Millionen Euro – "mediale Unterstützung" kommen von den Lotterien.
  • 6 Millionen weist der Jahresbericht als "Stand Alone"-Aktivitäten aus – sie resultierten aus Beteiligungen an den Österreichischen Lotterien, "geringfügig" aus der GIS, dazu kam ein "nachträglicher Erlös" aus dem Verkauf des Rosenhügel-Areals.
  • 3,6 Millionen erlöst der ORF für die Einspeisung in Kabelnetze.
  • 0,5 Millionen Euro kommen von Wetterkameras und Verwertungsgesellschaften.
  • 9,9 Millionen kamen aus Koproduktionen mit anderen Rundfunkanstalten.
  • 10 Millionen brachten 2016 neue Smartcards und ihr Management.
  • Mit Wertpapieren und Zinsen erzielte der ORF 2016 6,6 Millionen Euro.
  • Als Beteiligungserträge weist er 17,4 Millionen Euro aus.
  • 2,4 Millionen blieben (abzüglich Kosten) für Leistungen an Tochtergesellschaften des ORF.
  • 11,5 Millionen Euro "sonstige Erträge" erklärt der Jahresbericht "aus dem laufenden Geschäft";
  • 6,5 Millionen sonstige Erträge kamen aus "technischen Hilfeleistungen" (Dienstleistungen für andere Sender etwa);
  • 1,9 Millionen "sonstige Erträge" spielte das Radio-Symphonieorchester RSO ein;
  • 6,7 Millionen "sonstige Erträge" resultierten aus Rückstellungen und Kursdifferenzen. (Die sonstigen Erträge verursachten zugleich laut Jahresbericht Kosten von 1,2 Millionen)

(red, 31.3.2017)