Leipzig/Berlin – Naby Keitas Kreislaufkollaps war ein Schock, doch nach seinem Zusammenbruch ist der 22-jährige Ex-Salzburger zurück. Bereits am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den SV Darmstadt 98 will der Mittelfeldspieler mithelfen, die Schwächephase des Bundesliga-Aufsteigers RB Leipzigs zu beenden.
Grünes Licht nach Untersuchungen
"Ich habe mich komplett erholt. Ich kann und möchte am Samstag natürlich sehr gerne wieder von Beginn an spielen", sagte Keita. Natürlich mit dem Zusatz, dass der Trainer über seinen Einsatz entscheide. Aber dennoch: Sein Selbstvertrauen hat durch den Kollaps nach dem 0:1 gegen den VfL Wolfsburg nicht gelitten. Die Untersuchungen ergaben keinen Befund. Er habe "wohl zu wenig getrunken und vielleicht auch gegessen", betonte er. "Es ist von den Werten alles in Ordnung, er kann ohne Probleme spielen", sagte Coach Ralph Hasenhüttl am Donnerstag.
"Ich schaue immer nur nach vorne. Und zudem habe ich grundsätzlich auch ein recht gutes Körpergefühl", betonte der Mittelfeldmotor: "Ich bin überzeugt davon, dass wir direkt am Samstag gegen Darmstadt wieder punkten und unser Spiel auf den Platz bringen werden. Wir wollen im Endspurt jetzt noch einmal neu angreifen." Und das vermutlich genauso aggressiv wie zuvor, denn seine Spielweise werde er auch nach den gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht verändern: "Das ist für mich nicht vorstellbar."
Ein Punkt für Leipzig aus drei Spielen
Zumal Leipzig einen in Topform spielenden Keita gebrauchen kann. Zuletzt gab es nur einen Punkt aus den Spielen gegen die abstiegsgefährdeten Teams aus Augsburg, Wolfsburg und Bremen. Eine ungewohnt schwache Ausbeute für den bisher so stark aufspielenden Aufsteiger und Tabellenzweiten. Von einer "Krise" will der zentrale Mittelfeldspieler aber wie der gesamte Verein nichts wissen.
"Wenn man als Aufsteiger mit 49 Punkten auf dem zweiten Platz und damit noch vor Borussia Dortmund steht, dann wäre das eine wirklich sehr komfortable Krise", sagte er und widersprach auch den Vermutungen, dass die Gegner die Spielweise des Teams entschlüsselt hätten: "Ich glaube nicht, dass wir entzaubert sind. Aber es ist doch auch völlig normal, dass sich die Gegner im Verlauf der Runde besser auf einen einstellen."
Dennoch ruhen die Hoffnungen in der Bundesliga-Schlussphase auch auf der Rückkehr Keitas – einen der Topspieler der Leipziger. "Die Entwicklung seit drei Jahren ist einfach grandios. Er ist ein fantastischer Spieler", sagte Manager Ralf Rangnick zuletzt über den Nationalspieler Guineas: "Er ist sicherlich einer der Spieler in unserer Mannschaft, der den Unterschied machen kann."
Vertrag bis 2020 mit Ausstiegsklausel
Das haben natürlich auch andere Teams registriert. Erst am Donnerstag berichtete der kicker, dass Keita eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2020 laufenden Vertrag habe, die im kommenden Jahr wirksam werden könnte. Rangnick hatte eine solche Klausel aber in der Vergangenheit dementiert. Mehrere europäische Spitzenklubs, darunter der FC Bayern, sollen an dem Afrikaner interessiert sein. (sid, 31.3.2017)