Man fragt sich wie immer seit der Einführung der Sommerzeit 1980 eines: Wenn es nun früher am frühen Morgen hell wird, wieso wird es dann am Abend erst später dunkel?!

Foto: APA / Herbert Pfarrhofer

Man wacht am Sonntag um neun Uhr auf, obwohl es erst acht ist. Eigentlich denkt man etwas anderes, nämlich, dass das schon sehr toll ist, wenn man in seinem Alter ganz ohne Hilfsmittel noch bis zehn Uhr vormittags schlafen kann. Immerhin war Zeitumstellung. Aber nach vorn, nicht nach hinten. Dann erfährt man aus dem Internet, dass die Atomuhr schon automatisch die Zeit auf dem Smartphone umgestellt hat. Früher machte man das händisch.

Mittlerweile ist es halb neun, also halb zehn geworden. Den dringenden Wunsch nach einem frühen Mittagessen ist man fähig zu unterdrücken, immerhin ist es ja gefühlt schon bald elf Uhr. Während es normalerweise um irgendeine dieser Zeiten im Winter langsam hell wird, knallt jetzt schon kräftig die Sonne ins Schlafzimmer, sobald man die Rollos hinauffahren lässt. Das führt zum dringenden Wunsch, das erste Mal in seinem Leben die Fenster zu putzen, weil man mit der Sonne auch den Dreck sieht.

Dunkel erinnert man sich daran, irgendwann einmal ein Fensterputzmittel gekauft zu haben. Irgendwo liegt sicher ein Mikrowellentuch oder so herum. Dass man mit alten Zeitungen nachpoliert, hat man einmal im Fernsehen gesehen. Fernsehen wäre jetzt toll.

Man putzt aber Fenster, muss sich von anderen anwesenden Personen Schmähreden zum Thema das erste Mal im Leben Putzen und "Die Prinzenjahre sind vorbei" anhören – und man fragt sich wie immer seit der Einführung der Sommerzeit 1980 eines: Wenn es nun früher am frühen Morgen hell wird, wieso wird es dann am Abend erst später dunkel?! (schach, 1.4.2017)