Juba – Der von einer Hungersnot geplagte Südsudan will die Gebühren für den Einsatz internationaler Helfer nach heftiger Kritik nun auf 5.000 US-Dollar (rund 4.680 Euro) halbieren. Anfang März hatte die Regierung entschieden, den Preis für sogenannte Arbeitsgenehmigungen für Ausländer im "professionellen" Einsatz von 100 US-Dollar auf 10.000 US-Dollar zu erhöhen und mit Ausweisungen gedroht.

Eine Überprüfung habe nun ergeben, dass Nachbarländer ebenfalls 5.000 US-Dollar verlangten, erklärte der südsudanesische Finanzminister Stephen Dhieu Dau am Samstag vor Journalisten in der Hauptstadt Juba.

Millionen von Hunger bedroht

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind im Südsudan 5,5 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Die schlimmste Not der Hungernden in Südsudan ist aber nach einem Bericht des UN-Büros für Humanitäre Hilfe (UNOCHA) vorerst gelindert. Die Helfer brauchten 1,6 Milliarden US-Dollar für die Versorgung der Menschen. Bisher seien erst knapp zehn Prozent davon finanziert.

Der Südsudan erlangte 2011 die Unabhängigkeit vom Sudan. Zwei Jahre später brach in Folge eines Machtkampfs an der Staatsspitze ein blutiger Bürgerkrieg aus. Zehntausende Menschen kamen seither ums Leben, rund 3,4 Millionen sind nach UN-Angaben auf der Flucht. (APA, 1.4.2017)