Es ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach, zwischen "Jungen Grünen", "Grünen Studierenden", "Grünalternativer Jugend" und "Grünen & Alternativen Student_innen" (Gras) den Überblick zu behalten. Jedenfalls streiten sie miteinander. Es dürfte etwa so sein wie in Monty Pythons Life of Brian mit der "Judäischen Volksfront" und der "Volksfront von Judäa". Größere Klarheit bringt auch die Tatsache nicht, dass die Grünen Studierenden und die Gras zwar beide für die Basisdemokratie sind, die Gras sind aber auch für das Konsensprinzip, was wieder die Grünen Studierenden stört.

Das ist sehr wichtig, denn beim Konsensprinzip geht es laut Gras um die "Einbindung aller in den Entscheidungsprozess". Beschlüsse sind nur mit 100 Prozent Zustimmung gültig. Wer gedacht hätte, dass schon die Basisdemokratie zu schwierigen Entscheidungsprozessen führt, und wer jemals in seiner Studienzeit an einem größeren Meinungsbildungsprozess mitgewirkt hat, kann vor diesem Konsensprinzip nur in Ehrfurcht erstaunen.

Die Bundesführung der Grünen hat jetzt die Jungen Grünen hinausgeschmissen. Und dies, obwohl die Vorsitzende der Jungen Grünen über die Gras schreibt: "Inhaltlich sind wir ziemlich d'accord, geht eher um Organisationsform & Struktur." Das passt auch wieder, denn unter Sektierern geht es meist nicht um Inhalte, sondern um Organisationsform und Struktur. (Hans Rauscher, 3.4.2017)