Fingerfood oder Brei: Was bekommt Ihr Kind serviert?

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Brokkoli, Kohlsprossen und Spinat sind pfui. Nudeln und Frankfurter gehen immer. Liebevoll gekochtes, gesundes und ausgewogenes Essen wird verschmäht. Wenn der Teller mit Gemüse angeekelt weggeschoben wird, reagieren Eltern meist frustriert. "Zumindest probieren", diesen Grundsatz verfolgen viele Eltern, wenn Kinder nicht essen wollen. Und das ist durchaus sinnvoll. Denn Kinder lernen durch Probieren verschiedene Geschmäcker zu mögen, so der australische Wissenschafter Russell Keast – ein Hoffnungsschimmer für alle Eltern heikler Kinder. Allerdings braucht es Ausdauer, denn es kann mehr als zehn Versuche dauern, bis dem Nachwuchs das Kredenzte mundet. Und diese Erfahrung machen viele Eltern bereits sehr früh.

Brei und Baby-led Weaning

Mit der Beikost werden Babys langsam an das Essen herangeführt. Waren pürierte Karotten lange Zeit das Einsteigeressen, gehen die Meinungen, was und wie Babys Essen angeboten werden soll, auseinander. Die Frage, ob selbstgemachter Brei oder gekaufte Gläschen, galt lange Zeit als eine Kampfzone. Seit ein paar Jahren gibt es aber einen neuen Trend. Baby-led Weaning (BLW): Das Baby bestimmt selbst, was und wie viel es isst, und das bereits ab zirka sechs Monaten. Milchnahrung wird dem Baby dabei weiterhin nach Bedarf angeboten.

Signifikant weniger Eisen, Zink und Vitamin B12 nehmen Babys bei BLW im Vergleich zu den mit Brei gefütterten Babys zu sich, so das Ergebnis einer Studie von Anne-Louise Heath von der University of Otago in Neuseeland. "Eltern müssen etwa sehr viel über Nahrungsmittel und deren Inhaltsstoffe wissen, damit ihr Kind gut versorgt wird", gibt sich die Wiener Ernährungswissenschafterin Ingeborg Hanreich skeptisch, was BLW angeht. Ein User hat ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass Eltern oft wenig über Lebensmittel wissen, meint aber auch, dass mehr Gelassenheit gut wäre:

Welche Beikost bekommt Ihr Kind?

Welchen Zugang haben Sie bei der Einführung von Beikost gewählt? Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht? Ist Ihr Kind ein Allesesser, oder braucht es mehrere Anläufe, bis es schmeckt? (Judith Handlbauer, 5.4.2017)