
Zweifelhafte Angebote bei Amazon.
Freie Media-Player haben viele legitime – und rechtlich vollkommen einwandfreie – Nutzungsarten. Gleichzeitig lässt sich so eine Software aber natürlich auch einsetzen, um auf Piraterie-Inhalte zuzugreifen. Dies ärgert die Filmindustrie, und deren Druck veranlasst nun offenbar Amazon ungewohnt aggressiv gegen einzelne Anbieter vorzugehen, wie Torrentfreak aufgespürt hat.
Policy
Mit einer neu gefassten Policy will Amazon gegen Streaming Media-Player mit aktivierten Piraterie-Plugins vorgehen. Produkte, die via Amazon angeboten würden, dürften weder Piraterie bewerben noch entsprechende Verstöße aktiv begünstigen, heißt es darin.
Harte Konsequenzen
Besonders interessant sind aber die angedrohten Konsequenzen: Wer gegen diese Regeln verstoße, werde nicht nur vom weiteren Verkauf verbannt, Amazon behält sich auch vor das gesamte in den eigenen Lagern befindliche Inventar dieses Geräte zu zerstören. Sollte sich in einer folgenden Untersuchung herausstellen, dass die Vorwürfe berechtigt waren, will Amazon auch sämtliche ausstehenden Zahlungen einbehalten.
Reaktion
Anti-Piraterie-Firmen zeigen sich über diese Policy-Änderung hocherfreut. So heißt es etwa von Irdeto, das sich für mehrere große Medienunternehmen gegen solche Medien-Boxen engagiert, dass es sich dabei um einen Durchbruch handle. Man hoffe, dass andere Online-Händler diese scharfe Regelung bald nachahmen werden.
Allerdings dürfte die neue Regel noch nicht bei allen Händlern angekommen sein. Eine rasche Suche offenbart auf Amazon weiterhin einige Media Player, die aktiv mit Inhalten aus diversen Piraterie-Quellen werben, wie Torrentfreak betont. (red, 4.4.2017)