London – Die Antwort auf die Frage, wer Nachfolger von Leicester City als englischer Fußballmeister antritt, ist am Wochenende etwas weniger klar geworden. Premier-League-Leader Chelsea rutschte aus, während Verfolger Tottenham den Rückstand auf sieben Zähler verkürzte. Nun sind die "Blues" am Mittwoch gegen Manchester City gefordert, der Konkurrent hat bei Swansea ein vergleichsweise leichtes Spiel.

Das bittere 1:2 am Samstag gegen den Lokalrivalen Crystal Palace war für Chelsea schon die zweite Niederlage in den vergangenen zehn Ligapartien. Die Leistung seiner Stars gab Trainer Antonio Conte genügend Anlass zu Kritik, der Italiener blieb umringt von Medienvertretern dennoch cool. "Es sind neun Spiele zu spielen, und wir müssen Schritt für Schritt denken", sagte Conte. "Wenn wir am Ende den Titel gewinnen, werden wir sehr glücklich sein."

Tottenham hielt die zarten Hoffnungen auf die erste Meisterschaft seit 56 Jahren mit einem 2:0-Sieg gegen Burnley am Leben. Für Chefcoach Mauricio Pochettino änderte das aber wenig an der schwierigen Situation. "Sieben Punkte sind ein massiver Unterschied", betonte der argentinische Trainer von ÖFB-Verteidiger Kevin Wimmer.

Der Rückstand ist allerdings geringer als die acht Zähler, die Manchester City 2011/12 sechs Runden vor Ende hinter Manchester United lag. Am Ende wurden die "Citizens" Meister. "Nichts ist unmöglich – das ist unsere Idee und unsere Philosophie", verlautete Pochettino, für den seine Mannschaft nach momentaner Einschätzung bereits eine sehr gute Saison abgeliefert hat. "Jetzt müssen wir in der letzten Phase dranbleiben, unser Bestes geben und bis zum Ende kämpfen."

Mit nur drei Niederlagen und 21 kassierten Toren in 29 Spielen verfügt Tottenham über die beste Defensive in der Liga. Der Tabellen-17. Swansea, der gegen den Abstieg kämpft, hat bereits 63 Tore einstecken müssen und damit die meisten von allen Premier-League-Teams.

Arsenal droht erstmals in 21 Jahren die Champions League zu verpassen. Die Zukunft von Langzeit-Trainer Arsene Wenger ist auch vor dem Heimspiel gegen West Ham das bestimmende Thema unter den Anhängern der "Gunners". "Ich weiß nicht, wie lange ich noch hier bin", sagte der Franzose am Samstag nach dem 2:2 gegen Manchester City. "Aber die Entscheidung gibt es bald." Angeblich soll ihm ein neuer Zwei-Jahres-Vertrag vorliegen. Bedingung dafür sei, dass Wenger "ein Motor für den Wandel" werde, versprach Arsenal-Boss Ivan Gazidis gegenüber Fans. (APA/Reuters, 4.4.2017)