Juba/Kampala – Wegen neuer Kämpfe im Bürgerkriegsland Südsudan sind innerhalb von 24 Stunden schätzungsweise bis zu 6.000 Menschen ins Nachbarland Uganda geflohen. Das südsudanesische Militär griff den südöstlichen Ort Pajok nahe der Grenze an, woraufhin am Dienstag zwischen 2.000 und 3.000 Südsudanesen nach Uganda flohen, wie Godfrey Byaruhanga erklärte, ein leitender Beamter im nördlichen Uganda.

Unabhängig davon kommen derzeit nach Angaben des Uno-Flüchtlingshochkommissariats jeden Tag rund 3.000 neue Flüchtlinge in Uganda an. Sie nutzen aber vor allem weiter westlich gelegene Grenzübergänge.

Flüchtlingskrise

Der Südsudan ist inzwischen Auslöser der größten Flüchtlingskrise Afrikas. Fast zwei Millionen Menschen sind in dem Land vor Kämpfen geflohen, rund 1,6 Millionen haben im Ausland Zuflucht gesucht, die Hälfte davon in Uganda. Viele fliehen auch deshalb, weil es im Südsudan nicht mehr genügend Essen gibt. In einem Landesteil herrscht den Vereinten Nationen zufolge offiziell eine Hungersnot. Dort sind rund 100.000 Menschen akut vom Hungertod bedroht, eine Million Menschen stehen kurz davor. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass dieses Jahr rund 5,5 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sind. (APA, 4.4.2017)