Goalie David Kickert (li) und Center Riley Holzapfel lieferten auch in Finalspiel drei eine starke Performance ab.

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Wien – Die Fans in der Albert-Schultz-Halle hatten ihre helle Freude, die Trainer weniger. Zwölf Tore wurde den über 7.000 Zuschauern in Kagran geboten und wahrscheinlich eine Vorentscheidung im Kampf um den österreichischen Meistertitel. Nach dem 7:5-Sieg der Vienna Capitals am Dienstagabend gegen den KAC haben die Wiener ihren zweiten Meisterpokal nach 2005 in Griffweite.

Die Capitals führen in der "best of seven"-Serie mit 3:0, ein solcher Rückstand ist erst einmal – von den Black Wings Linz 2010, just gegen die Caps – gedreht worden. Dennoch bleiben die Caps vor dem vierten Finalspiel der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) am Freitag (20.15 Uhr) in Klagenfurt zurückhaltend. "Der vierte Sieg ist immer der schwierigste, vor allem im Finale. Aber wir werden alles geben, wir wollen nicht mehr als vier Spiele spielen", sagte David Kickert.

Nur ein Gegentreffer für Kickert

Der junge Capitals-Torhüter ist wie schon zwei Tage davor in Klagenfurt für J.P. Lamoureux eingewechselt worden (28.) und hat in gesamt 62 Minuten nur einen Gegentreffer kassiert. "Er arbeitet extrem hart und ist mental sehr stark", lobte ihn sein Trainer Serge Aubin.

Der Lohn war eine bejubelte Hauptrolle in einem Spektakel, das so viele Tore wie zuletzt vor 16 Jahren (vor Einführung der EBEL) in einem Finalspiel gebracht hat. "Unbeschreiblich. So ein enges Spiel vor so vielen Leuten zu Hause noch zu gewinnen", freute sich Kickert.

Die Capitals, die im Viertelfinale Innsbruck und im Halbfinale Bozen jeweils mit 4:0 Siegen eliminiert hatten, haben nun sogar die Chance, ohne Play-off-Niederlage den Titel zu holen. Das hat es in der EBEL noch nicht gegeben.

Sorgen nach Defensivleistungen auf beiden Seiten

Wenn es nach dem KAC geht, soll das auch so bleiben. "Wir werden kämpfen bis zur letzten Sekunde. Wien braucht vier Siege, wir werden alles tun, um das zu verhindern. Wir werden nie aufgeben und um jeden Zentimeter auf dem Eis kämpfen", versprach KAC-Trainer Mike Pellegrims. Defensiv gilt es dabei den Hebel anzusetzen. "Wenn du auswärts fünf Tore schießt, musst du gewinnen", meinte er.

Fehler in der Defensive sah auch Aubin. "Es war heute kein Spiel für die Trainer. Wir müssen nach dem Spiel auf unsere Defensive schauen. Wir haben zu viele Fehler gemacht, aber wir haben einen Weg gefunden dieses Spiel zu gewinnen. Die Burschen fühlen sich gut, aber wir sind so ehrlich, um zu sagen, dass es heute nicht gut genug war. Es gibt viel was wir nach dem Spiel zu besprechen haben, was wir bis Freitag verbessern müssen."

Auch Collin Bowman, Schütze des 6:5 für die Capitals, konnte das Match richtig einordnen: "Es war ein Auf und Ab, aber es hat am Ende für uns gereicht. Den Sieg nehmen wir mit, obwohl es nicht die beste Leistung von uns war."

Für Taylor Vause, den Torschützen zum zwischenzeitlichen 5:3 für die Caps, war es "vielleicht nicht der schönste Sieg, aber wir haben wieder einen Weg gefunden. Es war ein unglaubliches Gefühl. Es war eine Nacht, an die wir uns erinnern werden. Es ist großartig in der Halle zu spielen. Wir haben eine solch tolle Fangemeinde und es bringt so viel Leben in unser Spiel. Wir sind einen Sieg entfernt und freuen uns auf die Herausforderung."

Wer auch ohne Match vor Ort auf Hallenatmosphäre steht, dem bieten die Vienna Capitals am Freitag die Möglichkeit eines Public Viewings in der Wiener Schultz-Halle. Einlass ist am Freitag ab 19.00 Uhr ausschließlich über die Nordtribüne. (APA, red, 5.4.2017)

EBEL-Finale, 3. Spiel, Dienstag

Vienna Capitals – KAC 7:5 (4:3, 1:2, 2:0)
Albert-Schultz-Halle, 7.000 Zuschauer (ausverkauft)

Tore: Ferland (2.), Sharp (9./PP), Rotter (15.), Holzapfel (16., 60./empty net), Vause (24.), Bowman (49.) bzw. Schumnig (4./PP), Harand (5.), Ganahl (20.), M. Geier (28.), Kapstad (37./PP).

Strafminuten: 12 bzw. 10.

Stand in der Serie: 3:0.

Weitere Termine:
Freitag, 7.4. (20.15) in Klagenfurt

Falls nötig:
Sonntag, 9.4. (14.30) in Wien
Dienstag, 11.4. (20.15) in Klagenfurt
Donnerstag, 13.4. (20.15) in Wien