Karikaturist Thomas Wizany (Salzburger Nachrichten) hat die neuen Jahreskarten gestaltet.

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Salzburg – Im zweiten Anlauf sollte es ja vielleicht doch noch klappen: Ab Juli gibt es für die Kernzone Stadt Salzburg wieder ein Jahresticket um 365 Euro. Die Jahreskarte gilt für alle Oberleitungsbuslinien, alle Buslinien und auch für die S-Bahn im Stadtgebiet von Salzburg.

Der erste Versuch war für die Stadt- und Landespolitik eine Blamage. Im Juli 2014 wurde ein Cityticket um 366 Euro pro Jahr eingeführt. Dann haben die Verkehrsunternehmen die Tarife erhöht. Ein Ausgleich der Differenz war politisch nicht zu erreichen. Der Preis wurde im Folgejahr auf 375 Euro angehoben. Im Vorjahr wurde auf 379 Euro nachgezogen.

Zum Vergleich: Im doppelt so großen Graz kommt die Jahreskarte auf 241 Euro. Und: Mit der "Altstadtbim" kann die Tramway in der Innenstadt gratis benutzt werden. Auch Innsbruck ist günstiger: Derzeit kostet das Jahresticket 350 Euro, ab 1. Juni kommt das tirolweite Ticket auf 490 Euro und das Regioticket (zwei benachbarte Regionen nach Wahl) auf 380 Euro.

Zuckerl geplant

Für die Salzburger gibt es aber ein Zuckerl: Wer einen Hunderter drauflegt, bekommt eine das gesamte Jahr lang übertragbare Karte.

Um das Salzburger Ticket finanzieren zu können, steuern Stadt und Land insgesamt 1,5 Millionen Euro pro Jahr bei. Die Aktion gilt vorerst bis Mitte 2019 – also ziemlich genau bis zur Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg im Frühjahr 2019.

Kunden über 63

Aktuell sind in der Stadt Salzburg rund 6.500 Jahreskarten für die Kernzone im Umlauf. "Wir wollen auf 7.000 kommen", sagt der Sprecher des Verkehrsverbunds, Johannes Gfrerer, im STANDARD-Gespräch.

Dass der Zuwachs mit 500 Stück eher bescheiden ausfällt, liege am neuen Seniorenticket, erläutert Gfrerer: Im Dezember dieses Jahres wird eine 299-Euro-Seniorennetzkarte eingeführt, die für das ganze Bundesland gültig ist. Immerhin rund 20 Prozent der Kunden, alle über 63 Jahre, "werden auf das noch günstigere Ticket umsteigen". (Thomas Neuhold, 6.4.2017)