Wien – Die grüne Abgeordnete und ehemalige Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), Sigrid Maurer, kritisiert im Gespräch mit dem STANDARD die Jungen Grünen scharf, die derzeit offenbar darüber beraten, bei der kommenden ÖH-Wahl bundesweit anzutreten.

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Die Konsequenzen wären "fatal", sagt Maurer: "Mit diesem Antreten gefährden die Grünen Studierenden, dass es weiterhin eine linke ÖH gibt, denn es wird keine Koalition mit zwei zerstrittenen grünen Fraktionen geben. Damit wird die Arbeit von 15 Jahren schrittweise kaputtgemacht."

Die bisherige ÖH-Exekutive im Bund sei eine klare Ansage gegen Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen gewesen. Zudem sei eine Entprofessionalisierung der ÖH zu erwarten.

"Einfach nur dumm"

Gefragt, ob es seitens der Bundespartei autoritär sei, dass die Jungen Grünen ausgeschlossen wurden, sagt Maurer, es habe schon seit mehr als einem halben Jahr Verhandlungen zwischen der Partei und der Jugendorganisation gegeben. "Es ist einfach nur dumm, dass die Jungen Grünen das gemacht haben." Maurer vermutet dahinter machtpolitisches Kalkül einzelner Akteure.

Zur Frage, wie sich ein Zwist mit einer Jugendorganisation zu einer Führungsdebatte über die grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig entwickeln konnte, sagt Maurer: "Ich glaube, dass wir anders kommunizieren hätten können." Zu den aktuellen Personalspekulationen wollte Maurer nicht Stellung nehmen. (Katrin Burgstaller, 6.4.2017)