St. Pölten / Wien – Bei Rapid ist zumindest ein Hauch von Normalität eingekehrt. Die Trainerdiskussion um Damir Canadi mag nach dem Einzug ins Cup-Halbfinale, dem ersten Sieg 2017, vielleicht nicht beendet sein, sie ist aber unterbrochen. Der Auftritt in der NV-Arena war sehr passabel, das 3:1 hochverdient.
Hausherr St. Pölten agierte von Beginn an zurückhaltend. Dass er vor Ehrfurcht erstarrt ist, wäre eine Übertreibung. Aber beim 1:1 am vergangenen Samstag in der Liga waren die Niederösterreicher besser, mutiger. Canadi, der sich im Vorfeld reumütig gegeben hatte ("Habe das eine oder andere Mal über die Stränge geschlagen"), brachte Maximilian Wöber in der Innenverteidigung für den erkrankten Mario Sonnleitner. Ein Goldgriff quasi.
17. Minute: Rapid fährt einen Konter, Mario Pavelic flankt butterweich auf Wöber, der aus kurzer Distanz zum 1:0 vollendet. 1.600 Rapid-Fans sorgten für Heimspielatmosphäre.
Harmlose Hausherren
Ein Treffer von Tamas Szanto wurde zu Recht nicht anerkannt, weil der im Abseits gestandene Joelinton Tormann Thomas Vollnhofer die Sicht verstellt hatte (25.). Joelinton selbst scheiterte an der Stange, den Nachschuss jagte Thomas Schrammel über die Latte (37.). Unmittelbar vor der Pause wurde ein Tor von Christopher Dibon – wieder zu Recht – wegen Abseits nicht gegeben (45.+1).
Nach dem Wechsel hatten die zuvor völlig harmlosen Hausherren ihren ersten gefährlichen Auftritt. Ein Dibon-Schnitzer ermöglichte Lukas Thürauer eine Topchance im Strafraum (54./knapp daneben). Auf der Gegenseite scheiterte Schwab mit der Ferse an Schlussmann Vollnhofer (64.). Und eine Glanztat von Rapid-Goalie Tobias Knoflach, der einen Schuss von Marco Perchtold in den Corner abwehrte, vereitelte den Ausgleich für St. Pölten (70.).
Wenig später war die Partie entschieden. Nach einem Einwurf spielte der eben erst eingewechselte Giorgi Kvilitaia mit seiner ersten Ballberührung perfekt weiter auf Pavelic, der perfekt ins lange Eck traf. Danach ließ Joelinton zunächst das 3:0 aus (81./Vollnhofer-Abwehr), das kurz darauf Stefan Schwab per Abstauber nach Stanglpass des Brasilianers besorgte. Der Ehrentreffer der Niederösterreicher resultierte in der Schlussminute aus einem Wöber-Eigentor (96.). (hac, APA, 5.4.2017)
ÖFB-Cup-Viertelfinale, Mittwoch
SKN St. Pölten – SK Rapid Wien 1:3 (0:1)
NV-Arena, 6.700 Zuschauer, SR Drachta
Torfolge:
0:1 (17.) Wöber
0:2 (73.) Pavelic
0:3 (83.) Schwab
1:3 (96.) Wöber (Eigentor)
St. Pölten: Vollnhofer – Stec, Huber, Diallo, Grasegger (79. Doumbouya) – Ambichl, Perchtold – Korkmaz, Thürauer (60. Hartl), Dieng – Luckassen (72. Schütz)
Rapid: Knoflach – M. Hofmann, Dibon, Wöber – Pavelic, Szanto (78. S. Hofmann), Schwab, Auer, Schrammel – Murg (73. Kvilitaia), Joelinton (89. Jelic)
Gelbe Karten: Luckassen, Diallo, Huber bzw. Pavelic