Mit Garadget können Garagentore vernetzt werden.

Foto: Garadget

"Verschwendet nicht euer Geld dafür": Mit diesen drastischen Worten warnte ein unzufriedener Nutzer auf Amazon vor dem smarten Garagentoröffner Garadget, dessen iPhone-App laut Nutzer "Müll" sei und dauernd abstürze. Dem Hersteller schmeckte diese Kritik gar nicht. Garadget-Chef Denis Grisak teilte dem User im Support-Forum mit, dass sich dessen Gerät "künftig nicht mehr mit dem Server verbinden kann". Er ließe sich die "beleidigende Wortwahl" nicht gefallen. Der Kunde konnte daraufhin sein Garagentor nicht mehr via App öffnen.

"Toleriere keine Wutanfälle"

Die Behandlung des Kunden sorgte wiederum für heftige Proteste. Zu T3n sagte Grisak, dass er zu seiner Entscheidung stehe. Der Nutzer könne das Gerät jedoch einsenden und dessen Preis erstattet bekommen. Mittlerweile soll sein smartes Garagentor jedoch wieder freigeschaltet worden sein. Grisak gab im Produktforum an, "gern Samstagnacht Support bereitzustellen", aber "keine Wutanfälle zu tolerieren".

Heftige Kritik an Vorgehen

Der Vorfall wirft ein schlechtes Licht auf die gesamte Branche. "Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass es schwierig wird, Kunden das Internet der Dinge schmackhaft zu machen", sagt CCS-Insight-Analyst Ben Wood zur BBC. Denn die Causa illustriert, welche Macht Hersteller von smarten Geräten über ihre Nutzer haben. Unklar ist, welche rechtlichen Möglichkeiten Betroffene bei einem solchen Vorfall haben.

Kein Einzelfall

Garadget ist über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo finanziert worden. Chefentwickler Grisak gibt an, dass er "nur ein Entwickler mit geringer PR-Erfahrung" sei. Aber auch große Firmen sind vor derartigen Zwischenfällen nicht gefeit. Tesla-Chef Elon Musk sorgte vor einem Jahr für Aufregung, weil er einem "superunhöflichen" Kritiker einen Autokauf verweigerte. (red, 6.4.2017)