Guayaquil – Nach dem knappen Ausgang der Präsidentenwahl in Ecuador zeichnet sich jetzt eine Neuauszählung der Stimmen ab. Die Regierungspartei Alianza Pais von Wahlsieger Lenin Voltaire Moreno sagte am Mittwoch (Ortszeit), sie unterstütze diesen Wunsch des unterlegenen Kandidaten Guillermo Lasso.

Zugleich warnte sie den Konservativen aber, er müsse sich öffentlich entschuldigen, sollte sich der Wahlsieg Morenos bestätigen. Lasso hatte am Mittwoch in Guayaquil erklärt, er werde eine Neuauszählung der Stimmen beantragen. Er legte hunderte Auszählungsunterlagen vor, die seiner Darstellung nach manipuliert wurden.

Knappe Mehrheit für Moreno

Die Nationale Wahlkommission hatte am Mittwoch nach Auszählung aller Stimmen den Sozialisten Moreno zum Sieger der Stichwahl vom Sonntag erklärt. Auf ihn waren demnach 51,14 Prozent der Stimmen entfallen, auf Lasso von der Partei Creando Oportunidades 48,86 Prozent. Noch-Präsident Rafael Correa, der die Kandidatur von Parteikollege Moreno unterstützt hatte, twitterte, Lasso solle "mit Würde" verlieren.

Die katholische Kirche des südamerikanischen Landes warnte angesichts der Proteste gegen das Wahlergebnis, der Frieden in Ecuador sei gefährdet. Sie rief zu einem Dialog auf, um die Wahrheit herauszufinden. (APA, 6.4.2017)