Wien – Die durchschnittlichen Lehrer-Personalkosten pro Schüler sind je nach Bundesland unterschiedlich hoch. Je nach Schulart gibt es Unterschiede von bis zu 3.200 Euro pro Schüler im Schuljahr zwischen dem billigsten und teuersten Bundesland, zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des Grünen Bildungssprechers Harald Walser durch Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ).

Am höchsten sind die Unterschiede dabei im Bereich der Polytechnischen Schulen (PTS): Während in Kärnten und im Burgenland pro Schüler an einer PTS knapp 12.800 Euro pro Jahr ausgegeben werden, sind es in Wien nur 9.600. Selbst wenn man Wien aufgrund des "Stadtfaktors" (im ländlichen Bereich gibt es kleinere Klassen, Anm.) nicht berücksichtigt, bleibt der Unterschied noch immer groß. Vorarlberg, Tirol und Niederösterreich geben jeweils weniger als 11.000 Euro pro PTS-Schüler im Jahr aus.

Walser fordert bundeseinheitliche Lösung

An den Neuen Mittelschulen (NMS) werden in Wien 6.900 Euro pro Schüler im Jahr aufgewendet, in Salzburg 7.300 und im Burgenland 8.200 Euro. Im Volksschulbereich sind es in Wien 4.700 Euro, in Tirol 4.800, in Kärnten aber 5.700 Euro pro Schüler und Jahr. An den AHS beträgt der Unterschied zwischen dem günstigsten Bundesland (Niederösterreich mit 6.200 Euro) und dem teuersten (Burgenland mit 7.300 Euro) rund 1.100 Euro.

Für Walser sind "die Kostenunterschiede in den einzelnen Bundesländern dramatisch und ein Beweis dafür, wie dringend wir bundeseinheitliche Regelungen brauchen". "Sie sind nur zum Teil – etwa kleinere Klassen im ländlichen Raum – nachvollziehbar, das ganze Verwaltungssystem vollkommen intransparent und unsteuerbar", meinte der Grüne Bildungssprecher zur APA. In den Verhandlungen zum Schulautonomie-Paket mit der Regierung werde man darauf drängen, dass für Kinder in öffentlichen Schulen in ganz Österreich Chancengleichheit bestehe. (APA, 9.4.2017)