Jerusalem – Wenige Stunden vor Beginn des jüdischen Pessach-Festes haben Unbekannte von der ägyptischen Sinai-Halbinsel aus eine Rakete auf Israel abgefeuert. Das Geschoß sei am Montag in der südisraelischen Region von Eshkol eingeschlagen, habe aber keinen größeren Schaden angerichtet, erklärte die israelische Armee.

Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand, doch ist auf dem Sinai eine Untergruppe der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) aktiv. Diese hatte sich in der Vergangenheit wiederholt zu Raketenangriffe auf Israel bekannt.

Kurz zuvor hatte Israel bereits den Grenzübergang zum Sinai geschlossen. Nach Angaben der Regierung bleibt er nur für Israelis geöffnet, die von den beliebten Urlaubsorten in Ägypten nach Hause zurückkehren wollen. Aufgrund konkreter Informationen über Pläne für einen Anschlag auf Israelis auf dem Sinai bleibe der Übergang von Taba bis zum Ende des Pessachfestes am 18. April geschlossen, hieß es. Gewöhnlich reisen viele Israelis in den Pessach-Ferien auf den Sinai.

Am Vortag hatten Selbstmordattentäter bei zwei Anschlägen auf koptische Kirchen in Ägypten 44 Menschen getötet. Zu den Anschlägen eine Woche vor Ostern bekannte sich der IS. Mit dem Pessach-Fest erinnern die Juden ab dem Sonnenuntergang an den Auszug der Israeliten aus Ägypten. (APA/AFP, 10.4.2017)