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Flüchtlinge warten auf einen Bus, der sie an die serbisch-ungarischen Grenze bringen soll.

Foto: AP/Marko Drobnjakovic

Belgrad – Etwa 6.300 Flüchtlinge, die in Serbien in landesweiten Flüchtlingszentren untergebracht sind, warten nach Angaben von Belgrader Behörden darauf legal nach Ungarn oder in andere EU-Staaten zu reisen. Mindestens 2.000 Personen versuchen es inoffiziellen Informationen zufolge auf illegalem Weg, wie mithilfe von Schleppern.

Die, die sich in Flüchtlingszentren befinden, würden namentlich in einem Verzeichnis für eine legale Einreise nach Ungarn aufscheinen, erläuterte ein Sprecher des Flüchtlingskommissariats der serbischen Regierung am Montag. Demnach wurde das Verzeichnis von Flüchtlingen und dem Flüchtlingskommissariat gemeinsam erstellt. Die Position in dem Verzeichnis entscheidet wann jemand weiterreisen darf, so Miskovic. Ungarische Behörden sollen die Weiterreise von täglich 15 Flüchtlingen in ihre Transitzonen bzw. in die in Tompa und Röske errichteten Container-Dörfer. Jeder Flüchtling, der neu in einem Aufnahmezentrum eintrifft und auf der Liste stehen möchte wird auf dem letzten Platz eingetragen, erklärte Miskovic das Verfahren.

6.530 Flüchtlinge in 14 Aufnahmezentren

Laut Behörden sind derzeit 6.530 Flüchtlinge in 14 Aufnahmezentren untergebracht. Unklar ist die Zahl der Flüchtlinge, die sich nicht in den Zentren befinden, etwa die, die in der ehemaligen Industriehalle im Belgrader Stadtzentrum hausen. Man gehe davon aus, dass sich in Serbien derzeit insgesamt zwischen 8.000 und 10.000 Flüchtlinge aufhalten, so Dragos Djurovic vom Belgrader Zentrum für Asylhilfe.

Die Namen derjenigen Flüchtlinge, die nicht in staatlichen Unterkünften untergebracht sind, scheinen allerdings auch nicht im offiziellen Weiterreiseverzeichnis auf. Viele von ihnen hoffen alleine oder mit Hilfe von Schleppern weiterreisen zu können, schätzt Djurovic. Einige von ihnen waren nach Erkenntnissen des Asylzentrums sowohl von ungarischen wie auch kroatischen Grenzbehörden schon wiederholt gefasst und nach Serbien abgeschoben worden. Dadurch hatten sie auch jede Möglichkeit verloren, auf das Verzeichnis für die legale Weiterreise aufgenommen zu werden. Laut Djurovic hat es an der ungarischen Grenze allerdings keine offiziellen Abschiebungen gegeben. Nach Aussagen von Flüchtlingen, wurde die Tür im Grenzzaun geöffnet und die Flüchtlinge von den ungarischen Grenzbehörden gezwungen, nach Serbien zurückzukehren. Genaueres zu diesem Vorgehen, konnte Djurovic nicht sagen. (APA, 10.4.2017)