Ob zum Frühstück mit Brot, Nachmittags in den Tee oder zum Süßen in den Joghurt – Honig schmeckt. Bienen sind aber nicht nur als Honighersteller für uns von Bedeutung. Ohne die Insekten, die durch ihre fleißige Nektarsuche täglich mehrere tausend Pflanzen bestäuben und so für deren Erhalt und Fortpflanzung sorgen, würde im Frühling keine Blume blühen und kein Obst an den Bäumen wachsen. Doch bereits seit längerem ist die Bienenpopulation durch Umweltgifte bedroht – ein Bienensterben hat eingesetzt. Aber was kann man als Einzelner dagegen machen?

Imkern auf dem Dach oder Balkon ist mittlerweile zu einem Trendhobby geworden. Im Gegensatz zum Hobbyimkern, viele sind nur auf das Erzeugen eigenen Honigs aus, nehmen es sich nicht-kommerziell ausgerichtete Vereine wie die "Stadtimker" zur Aufgabe, nicht nur den typischen Honigbienen, sondern auch Wildbienen und anderen blütenbestäubenden Insekten einen Lebensraum zu bieten. Denn Nahrung für Bienen ist nicht das Problem – davon gibt es genug in der Stadt. Was fehlt, ist der passende Lebensraum. 

Foto: Michael Schnitzenbauer

(K)ein Honigschlecken

In den vergangenen Jahren fanden immer mehr Bienen ihren Weg in die Stadt, Tendenz steigend – ob durch das wärmere Klima, die große Auswahl an Blühpflanzen oder die Möglichkeit einer Flugzeit vom Frühjahr bis November. Doch Nistplätze an den Häusern sind oft unerwünscht und die wenigen Bäume, die sich zum Niederlassen anbieten, sind rar.

Deshalb haben es sich die Stadtimker zur Aufgabe gemacht, neue Orte für Insekten in der Stadt zu finden. Über das sogenannte "Rettungsfax" kann man einen Standort für einen Bienenstock melden. Ob auf dem Dach, Balkon oder im Garten – jedes Angebot kann helfen. Nachdem man Kontakt aufgenommen hat, sieht sich ein Imker den jeweiligen Standort an und prüft, ob und für welche Bienen der Ort als Zuhause geeignet ist. 

Foto: Michael Schnitzenbauer

Ist der Standort geeignet, muss man nicht selbst Imkern. Der Erhalt der Bienen steht im Vordergrund, nicht die Produktion von Honig. Wer den Bienen großflächig helfen möchte und ihr Überleben weiterhin sichern will, kann auch Bienenpate werden. 

Foto: Michael Schnitzenbauer

Bee Careful

Ich selbst habe eine große Verbundenheit zu Bienen. Und das obwohl ich allergisch auf sie bin, wofür ich normalerweise Lacher oder bemitleidende Blicke erhalte. Meine Familie hat eine lange Geschichte der Imkerei, die bis zu meinem Uropa zurückgeht. Vor vier Jahren haben meine Mutter, meine Schwester und ich angefangen, uns mehr mit dem Imkern zu beschäftigen. Auch wenn es "nur" ein Hobby für uns ist, das wir neben dem Beruf und dem Studium ausüben, so haben wir doch sehr schnell eine große Leidenschaft für das Pflegen von Bienen entwickelt und sind froh über jede Gelegenheit, die sich uns bietet, unsere Völker zu vermehren. Es bleibt eine Herausforderung. Durch Kälte und Krankheit haben wir im Winter sechs von acht Bienenvölkern verloren. (Louisa Breimann 22.5.2017)

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