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Guido Burgstaller stellt – wie es sich gehört – den Erfolg seines Teams über den persönlichen.

Foto: Reuters / Ralph Orlowski

Anderlecht/Amsterdam – Acht Tore in 17 Pflichtspielen, dreimal in der Elf der Runde des "kicker": Winter-Zugang Guido Burgstaller ist beim deutschen Fußball-Bundesligisten Schalke 04 in aller Munde. Nach seinem Doppelpack beim 4:1-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg am Samstag ruhen auch am Donnerstag (21.05 Uhr) im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League bei Ajax Amsterdam die Hoffnungen auf dem 27-jährigen Kärntner.

"Das Wichtigste ist, dass wir als Mannschaft gewinnen und unsere Ziele erreichen. Ob ich dann treffe, ist letztendlich egal", sagte Burgstaller. In der Europa League trug er sich in der K.o-Phase sowohl im Duell mit PAOK Saloniki als auch im Achtelfinale gegen Borussia Mönchengladbach einmal in die Schützenliste ein. "Wir stehen vor einer wichtigen Partie, in Amsterdam wollen wir uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel erarbeiten", gab der Kärntner vor Schalkes erstem Europacupspiel gegen Ajax die Marschroute vor.

Ex-Ajax-Spieler Huntelaar im Kader gegen Ajax

Schalke ist gewarnt. Rekordmeister Ajax hat die jüngsten fünf Europa-League-Heimspiele allesamt gewonnen und ist in der niederländischen Liga seit 13 Partien unbesiegt. "Ich erwarte eine sehr, sehr schwere Aufgabe", sagte Trainer Markus Weinzierl, der mit Alessandro Schöpf einen zweiten ÖFB-Teamspieler einsetzen könnte. Im Kader steht auch Klaas-Jan Huntelaar. Für den Niederländer ist es eine besondere Partie, spielte er doch von 2006 bis 2009 für Ajax und soll Gerüchten zufolge im Sommer auch dorthin zurückkehren. Für den 33-Jährigen gibt es an Burgstaller kein Vorbeikommen, er sucht daher im Sommer eine neue Herausforderung.

Rettungsanker im Kampf um internationalen Startplatz

Die Gelsenkirchner, die vor 20 Jahren den Europa-League-Vorgängerbewerb UEFA-Cup gewannen, wollen über den Europacup eine völlig verkorkste Saison retten. Nach 28 Runden liegt der Klub in der Bundesliga nur auf Rang zehn und damit außerhalb der Europacup-Ränge. Der Titelgewinn in der Europa League könnte daher auch als Rettungsanker im Kampf um einen internationalen Startplatz dienen. Der Sieger ist ja bekanntlich fix für die Champions League qualifiziert.

Aus diesem Grund hat auch Manchester United Gefallen am zweitwichtigsten Europacup-Bewerb gewonnen. Die "Red Devils" haben national sechs Punkte Rückstand auf den Dritten Liverpool und damit letzten CL-Fixplatz, auf den in der CL-Quali antretenden Vierten ManCity fehlen vier Zähler. "Die Europa League ist jetzt extrem wichtig für uns. Wir müssen jedes Spiel so nehmen, als wäre es ein Finale", erklärte der von Coach Jose Mourinho zuletzt kritisierte Abwehrspieler Luke Shaw.

ManUnited bei Anderlecht

Der Mourinho-Truppe stellt sich Anderlecht in den Weg, Belgiens Tabellenführer hat zuerst Heimrecht. Der zuletzt in der Liga fehlende Antonio Valencia könnte sein Comeback geben, dafür ist United-Goalie David de Gea wegen Hüftproblemen fraglich. Das Rückspiel folgt eine Woche später in England, unmittelbar nach Uniteds Liga-Duell mit Tabellenführer Chelsea am Sonntag.

Besiktas Istanbul tritt ohne Veli Kavlak bei Olympique Lyon an. KRC Genk, Ex-Gruppengegner von Rapid, matcht sich auswärts mit dem spanischen Klub Celta de Vigo. Alle hoffen darauf, von Terror wie am Dienstag in Dortmund verschont zu bleiben. Besonders Schalke hat der Sprengstoffanschlag auf den BVB-Teambus mitgenommen, der Ruhrpott-Rivale ist nur rund 35 Kilometer entfernt zu Hause. "Getrennt in den Farben, vereint gegen Gewalt", schrieb Kapitän Benedikt Höwedes auf Twitter. "In solchen Momenten hält man im Revier fest zusammen", schrieb der Verein. Und Holger Badstuber war "in Gedanken in Dortmund. Erschreckend, was dort passiert ist." (APA/Reuters, 12.4.2017)