Tallinn – Russland hat nach Angaben der estnischen Sicherheitspolizei die Spionage in dem baltischen EU- und Nato-Land deutlich verstärkt. Wie Behördenleiter Arnold Sinisalu bei der Vorstellung des Jahresberichtes am Mittwoch weiter mitteilte, wurde Anfang des Jahres ein vom russischen Militärgeheimdienst Gru rekrutierter Spion festgenommen. Bei der Person handle es sich um einen russischen Staatsbürger.

Nähere Angaben machte die Behörde einem Bericht der Agentur BNS zufolge nicht. In ihrem Jahresbericht berichtete die Behörde zudem, dass im Vorjahr – wie schon 2015 – zwei Schmuggler mit doppelter Staatsbürgerschaft (Estnisch und Russisch) festgenommen wurden, die für den russischen Inlandsgeheimdienst FSB tätig gewesen sein sollen. Wegen des Ausspionierens der Aktivitäten von Militär- und Polizeibehörden im Grenzgebiet wurden die beiden Männer zu Haftstrafen verurteilt.

Die Sicherheitspolizei vermerkte in ihrem Bericht weiterhin Kreml-finanzierte Propagandaaktivitäten gegen Estland. So soll Russland etwa rechtsextreme Personen in den Baltenstaat entsendet haben, die bei Veranstaltungen öffentlich Nazi-Symbole zeigen sollten, damit Estland in Medien gebrandmarkt werden könne. (APA, 12.4.2017)