Die beiden Facebbok-Messenger sind auf fast jedem Smartphone zu finden.

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Die große Zeit der SMS ist vorbei. Dies zeigen die aktuellsten Zahlen der Telekombehörde RTR: Wurden im vierten Quartal des Jahres 2013 hierzulande noch 1,349 Milliarden SMS verschickt, waren es im dritten Quartal 2016 nur mehr 731,2 Millionen. Vom Niedergang der Kurznachrichten profitiert hauptsächlich Facebook, dessen Messenger-Apps Whatsapp und Facebook-Messenger sich wohl fast auf jedem Handy finden.

Rückgang seit 2013

Seit Einführung der SMS Anfang der 90er-Jahre war die Zahl der versandten Kurznachrichten lange Zeit weitgehend kontinuierlich gestiegen. 2013 gab es erstmals einen deutlichen Rückgang. Hauptgründe für den Abwärtstrend sind die Verbreitung von Smartphones und damit einhergehend der Boom von Messenger-Diensten wie Whatsapp und iMessage.

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Seit Facebook Whatsapp 2014 gekauft hat, verfügt das Unternehmen über ein beachtliches mobiles Line-up. Mehr als 1,2 Milliarden Nutzer verschicken mittlerweile Nachrichten über den Facebook-Messenger. Damit hat der Messenger nun mit den von Whatsapp zuletzt veröffentlichten Zahlen gleichgezogen. Das soziale Netzwerk selbst erreicht über 1,7 Milliarden Menschen über Smartphone und Tablets. Hinzu kommt noch Instagram, das sich mit derzeit über 600 Millionen aktiven Accounts ebenfalls gut entwickelt. Zusammengenommen kommt Facebook auf über 4,7 Milliarden monatlich aktive Accounts.

Kopfzerbrechen

Diese beachtliche Marktmacht bereitet Mobilfunkern weltweit Kopfzerbrechen. "Facebook will auch den Sprachumsatz", warnte der ehemalige A1-Chef Hannes Ametsreiter bereits 2014 seine Branche. Seither telefonieren tatsächlich auch immer mehr Kunden mit Whatsapp oder dem Facebook-Messenger. Im vierten Quartal 2013 wurden 5.637 Millionen Minuten in heimischen Mobilfunknetzen telefoniert, im dritten Quartal 2016 waren es hingegen nur mehr 5.038 Millionen. Ein Rückgang, der Mobilfunker schmerzt, da noch immer viele Kunden alte Tarife ohne großzügige Daten, SMS- und Sprachpakete nutzen. (sum, 24.4. 2017)